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In vertraulicher Atmosphäre diskutierten chinesische KAS-Altstipendiaten mit einer Delegation des Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder MdB, Chinas Wandlungsprozesse vor dem Hintergrund des bevorstehenden Führungswechsels in der Kommunistischen Partei Chinas (2012).
Kritisch, offen und differenziert interpretierten die Gesprächsteilnehmer aktuelle politische Kurskorrekturen der KP Chinas.
Welcher Wandel vollzieht sich in China hinter den Kulissen? Mit dieser Frage leitete Thomas Awe, Leiter der KAS/Peking, die Debatte ein.
Die Notwendigkeit für politische Reformen wurde ebenso wie die Bedeutsamkeit einer Parteimitgliedschaft im heutigen China ganz unterschiedlich bewertet und immer wieder vor dem Hintergrund der chinesischen Geschichte und Transformation der Gesellschaft (u.a. aufstrebende Mittelschicht) kritisch reflektiert.
Im Spannungsfeld zwischen angestrebter Stabilität (Harmonische Gesellschaft) und (externen und internen) Strömungen, die den alleinigen Machtanspruch der KP China herausfordern (könnten), bewege sich die heterogene KP Chinas.
Die Altstipendiaten, die aufgrund Ihres Alters ganz unterschiedliche Generationen repräsentierten und Entwicklungspfade Chinas widerspiegeln, betonten den enormen Modernisierungsschub im Zuge der Reform- und Öffnungspolitik, wiesen aber gleichzeitig auf Versäumnisse hin, die Chinas Gesellschaft heute „unglücklich“ mache – Lebensmittelunsicherheit, Inflation, Immobilienblase, Gesundheitsversorgung und mangelnder Rechtsschutz waren einige der Themenfelder, die aufgegriffen wurden.
Ein kritischer, deutsch-chinesischer Dialog, der viele Impulse zum Weiterdenken gab.