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Veranstaltungsberichte

Energie – Klima – Urbanisierung

17. Jahrestreffen der chinesischen AltstipendiatInnen aus VR China

Ihre enge Bindung zur Stiftung und zu Deutschland macht die KAS-Altstipendiatinnen und Altstipendiaten aus der VR China zu einem wichtigen Bestandteil der Stiftungsarbeit in Peking und Shanghai. Mit ihren vielfältigen Erfahrungen leisten sie einen unersätzlichen Beitrag für das Verständnis zwischen China und Deutschland. Zum 17. Mal lud die KAS China Altstipendiaten aus VR China deshalb zu einem Jahrestreffen zum Thema: ENERGIE – KLIMA -URBANISIERUNG: China auf dem Weg zu einem nachhaltigen Entwicklungsmodell?

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In keiner Region wird der wirtschaftliche und gesellschaftliche Wandlungsprozess Chinas so deutlich wie im Perlflussdelta in Südosten Chinas. Mehr als 80 Mio. Menschen leben hier in 9 Metropolen. Zu dieser Metropolregion gehören riesige Industriestädte wie Dongguan oder Foshan; zwei der weltweit bedeutendsten Hafenstädte, Shenzhen und Guangzhou; und das Finanz- und Handelszentrum Hong Kong. Das Perlflussdelta war Ausgangspunkt für die chinesischen Wirtschaftsreformen im Zuge der Reform- und Öffnungspolitik seit 1978. Die Dimensionen von Industrialisierung, Wachstum und Urbanisierung sind einzigartig.

Unübersehbar sind allerdings auch die Folgen des rasanten Wachstums, wie Umweltverschmutzung, Ressourcenübernutzung und Verlust von Anbauflächen. Mit dem Thema „Energie – Klima – Urbanisierung, China auf dem Weg zu einem nachhaltigen Entwicklungsmodell?“ stellte sich die KAS China diesen Fragen.

Dr. Peter Hefele und Thomas Awe, Leiter der KAS-Büros Shanghai und Peking führten in die Veranstaltung ein. Frank Priess, Stellvertretender Leiter der Hauptabteilung für Europäische und Internationale Zusammenarbeit, stellte anschließend die globalen Herausforderugnen in der Arbeit der KAS vor und diskutierte ausführlich mit den Altstipendiaten über neue Wege der Stiftungsarbeit.

In einem ersten Fachpanel "Energie" skizzierte Prof. Wu Dahui von der Qinghua Universität Beijing die Koordinaten der Energiesicherheitpolitik Chinas, insbesondere die Strategie Chinas zu Zentralasien. Die Beziehungen zu der Region seien im Kern von Sicherheits- und Energiesicherheitsinteressen geprägt. China hat in den letzten Jahren massiv in den Ausbau der Verkehrs- und Pipelineinfrastruktur investiert. Damit solle auch die Entwicklung der westlichen Provinzen (xi bu kai fa) als neuer "Seidenstraße" beschleunigt werden.

Prof. David Zweig von der Hong Kong University of Science & Technology machte in seinem Vortrag deutlich, welch geopolitisches Sprengkraft das Themen "Energieversorgung" beinhaltet, insbesondere im Verhältnis China–USA. Seiner Meinung nach gibt es aber keine empirischen Belege, dass die USA auf dem Gebiet der Energiepolitik eine "Eindämmungspolitik" gegenüber der VR China verfolgen. Das stärke Engagement der USA in der Region sei eher auf die verschärften Konflikte im süd- und ostchinesischen Meer zurückzuführen.

In einem zweiten Panel zu Urbanisierung stellte Frau Prof. WANG Hui, KAS-Altstipendiatin und Stadtplanerin von der Xiamen Universität "Chinas neue Urbanisierung“ vor, in dessen Kontext vor allem der Mensch, die Einbeziehung von ökologischen Aspekten sowie neue Formen der Informationsverarbeitung ("human, green, smart city") in den Vordergrund der Stadtplanung rücken.

Prof. Werner Breitung vom Institut für Stadtplanung und Design an der Xi’an-Jiaotong-Liverpool University in Suzhou, stellte die beherrschenden Entwicklungstendenzen zu den Mega-Regionen Chinas vor: dem Perlflussdelta, der Greater Shanghai Region und der Region Beijing-Tianjin. Für die Zukunft müsste eine stärkere Balance zwischen den Marktkräften und einer staatlichen strategischen Stadtplanung gefunden werden. Hier sind vorallem für die lokalen Verwaltungen neue Anreize zu schaffen.

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Tim Wenniges

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