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Veranstaltungsberichte

EU-China economic relations in the context of the COVID-19 pandemic

Webinar

Gemeinsam mit dem China Center for International Economic Exchanges (CCIEE) organisierte das KAS-Büro Peking am 20. Mai 2020 ein Webinar zum Thema „EU-China economic relations in the context of the COVID-19 pandemic“. Die Teilnehmer des zweistündigen Seminars widmeten sich vor allem den bisherigen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der EU und China sowie deren perspektivische Entwicklung.

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Executive Vice Chairman und Director of the Executive Board bei CCIEE, Zhang Xiaoqiang, ging in seinen eröffnenden Worten auf die derzeit größten Herausforderungen der EU und Chinas ein. Neben der Bekämpfung des Virus und dem Schutz der Bevölkerung vor diesem müsse es auch einen global koordinierten Ansatz zum Umgang mit den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie geben. Die Antwort auf eine globale Rezession dürfen weder Protektionismus noch Unilateralismus sein, so Zhang. Auch Dr. Peter Hefele, Leiter des Teams Asien und Pazifik der KAS-Zentrale in Berlin, machte in seinem anschließenden Grußwort deutlich, dass die Entkopplung von Volkswirtschaften nicht die Lösung für die aktuellen ökonomischen Herausforderungen sei. Gleichzeitig betonte er, dass trotz der notwendigen Konzentration auf die Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie die bereits zuvor bestehenden drängenden Fragen wie der Klimawandel, Migration, die Zukunft des Welthandels sowie Ressourcensicherheit nicht aus dem Blick verloren werden dürfen.

Im Verlauf der anschließenden Vorträge und Diskussionsbeiträge wurde von den deutschen und chinesischen Referenten unterstrichen, dass die EU und China eine zentrale Rolle beim Wiederankurbeln der Weltwirtschaft spielen werden und Handel und Investitionen intensiviert werden sollten. Claudia Barkowsky, Chief Representative des VDMA in China, und Stefan Gätzner, Chief Representative Greater China des BDI, verwiesen jedoch auch darauf, dass gerade beim Thema Investitionen und Handel faire Bedingungen für alle gelten müssen und staatliche Interventionen auf ein Minimum reduziert werden sollten. Vor diesem Hintergrund waren sich die Teilnehmer einig über die Bedeutung des derzeit zwischen der EU und China verhandelten Investitionsschutzabkommens, welches auf der Tagesordnung des für September geplanten EU-China-Gipfels in Leipzig steht.

David Gregosz, Koordinator für internationale Wirtschaftspolitik der KAS, verwies in seinem Beitrag zudem auf den G20-Zusammenschluss, der nach seiner Ansicht eine stärkere Rolle bei der Corona-Krisenbewältigung spielen sollte. Auch bereite ihm die teilweise Untergrabung multilateraler Institutionen Sorge, so Gregosz. Deutschland und China sollten diesen Institutionen, wie z.B. der WTO und WHO, daher weiter starke Unterstützung zukommen lassen. Darüber hinaus zeigte er sich wie einige andere Veranstaltungsteilnehmer besorgt über die zunehmende Diskussion in Deutschland über eine Umkehr der Globalisierung, die für ein Exportland wie Deutschland am Ende überwiegend negative Konsequenzen hätte.

Als mögliche Kooperationsfelder für die EU und China identifizierten die CCIEE-Experten unter anderem die Unterstützung des afrikanischen Kontinents bei der Eindämmung der Pandemie sowie die Entwicklung eines Impfstoffs. Zudem sprach sich Guo Yingfeng, Associate Research Fellow bei CCIEE, für eine enge Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China in den Bereichen Hochgeschwindigkeitszüge, Industrie, Berufsbildung sowie dem Finanz- und Bankensektor aus.

Auf die Frage nach den Auswirkungen der Pandemie auf das Phase-1-Abkommen zwischen den USA und China im Handelskonflikt der beiden Nationen entgegnete Zhang Xiaoqiang, dass beide Seiten weiterhin an dem Abkommen festhalten wollen, aber die wirtschaftlichen Auswirkungen von COVID-19 sowie der Verfall des Ölpreises massive Auswirkungen auf einige der vereinbarten Verpflichtungen zum Import z.B. US-amerikanischer Produkte habe.

Beide Seiten zeigten sich im Verlauf des Webinars einig darüber, dass eine Kooperation zwischen der EU und China nicht nur während der Bekämpfung der Pandemie, sondern auch der Stärkung und Sicherung der Lieferketten und somit der Weltwirtschaft von großer Bedeutung sei. Ein enger Austausch und das gegenseitige Verständnis der jeweiligen Position und Herangehensweise an die Lösung bestehender gesundheits- und wirtschaftspolitischer Probleme sei hierfür notwendig, weshalb auch solche Diskussionsformate wichtig seien.

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Michael Winzer

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Leiter des Auslandsbüros Ungarn/Budapest

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