Veranstaltungsberichte
Professor Dr. Werner Hess, stv. Direktor des European Union Academic Programme Hong Kong, führte zunächst in die Thematik ein. In der Zukunft werden weltweit 80 Prozent der Bevölkerung in Städten wohnen. Ressourcenknappheit, Klimawandel und sozio-kulturelle Unterschiede seien nur einige der dringendsten Arbeitsbereiche, so Hess. In China wurde Urbanisierung in den vergangenen Jahren zu einem der wichtigsten Themen. In Europa ist die Problemlösung bereits vorangeschritten. Europäische Ansätze können auch für die VR China als Vorbild dienen. Zwar sind in Europa viele Großstädte geringer bevölkert als kleine Städte in China, doch verfügen sie über ein großes Maß an Autonomie. Die dadurch bedingte Flexibilität bietet Freiraum für Experimente und eine schnelle Reaktionsfähigkeit.
Professor Dr. Gerd Schwandner, bis November 2014 Oberbürgermeister von Oldenburg, stellte Entwicklungskonzepte der beiden europäischen Städte vor.
Die beiden historischen Städte Oldenburg (D) und Groningen (NL) verbindet eine besondere Partnerschaft. Über ihre geographische Nähe hinaus, zeichnen sich beide Städte durch Innovation und ein wirtschafts- und wissenschaftsfreundliches Klima aus, betonte Schwandner. Ein Beispiel erfolgreichen Städtekooperation sei die deutsch-niederländische European Medical School, eine Kooperation der Universitäten Oldenburg und Groningen, die neue Wege der medizinischen Ausbildung - praxisorientiert und forschungsbasiert – gehe. Groningen, Heimat der ältesten Universität der Niederlande, sei renommiert für ihre Kreativität und Innovation. 2014 erhielt sie den European Capital of Innovation Award.
Oldenburg, 2009 als City of Science ausgezeichnet, habe in den Bereichen erneuerbare Energie und Gesundheitswissenschaften besonders viel zu bieten, hebt Schwandner hervor. Durch die Bezeichnung „Übermorgenstadt“ bekenne sich Oldenburg zu einer zukunftsorientierten Entwicklung.
Der Ideenaustausch und die Stärkung von Netzwerken sind Basis für eine erfolgreiche internationale Kooperation. Beide Städte haben viel anzubieten, was für China von Interesse ist. Internationale Beziehungen und Städtepartnerschaften etablierten Oldenburg und Groningen individuell wie auch in gemeinsamer Kooperation als „Twin Cieties“.