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Veranstaltungsberichte

Unternehmeriche Verantwortung und Inklusion

von Tim Wenniges

SUIBE-KAS Stipendiaten besichtigen Behindertenwerkstatt in Taicang

Stipendiaten des Sur-Place Stipendienprogrammes gewinnen Einblicke in Grundlagen gesellschaftlich-inklusiven Denkens in der Wirtschaft und moderne Herstellungsprozesse.

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Inklusion ist zu einem wichtigen Thema moderner Gesellschaften geworden. Geprägt von dem Ziel eine sozial gleichberechtigte und gerechte Gesellschaft zu schaffen, sind alle gesellschaftlichen Akteure gefragt, zu Integrations- und Inklusionsprozessen benachteiligter Gesellschaftsgruppen beizutragen. Deutschen Herstellern eilt ein guter Ruf für fortgeschrittene Technologie und Produktionsprozesse voraus, womit sie weltweit Investoren und Geschäftspartner anziehen. Daneben sind viele Unternehmen aber auch sozial auf einem sehr hohen Niveau engagiert. Am Standort Taicang, in der Provinz Jiangsu, stellt die landesweit erste Behindertenwerkstatt für geistig Behinderte ein dynamisches Beispiel dafür dar, dass Wertschöpfung nicht nur auf ökonomischen, sondern auch auf sozialen Prämissen beruhen kann.

Basierend auf der Idee, dass jeder Mensch unabhängig und selbstverantwortlich handeln können sollte, ist die Taicang Sino-German Handicapped Technology Company die erste Werkstatt in China, die gezielt geistig Behinderte nach dem Modell der deutschen Lebenshilfe beschäftigen.Nadav Ben Simon, Geschäftsführer des Unternehmens, stellte das Konzept und die wesentlichen Aufgaben der Werkstatt vor, bei der derzeit vierzehn geistig Behinderte angestellt sind. Zu den Hauptprodukten die hier gefertigt werden gehören Drahtgürtel, Metall- und Maschinenteile.

Das Werkzeug mit dem die Arbeiter dort hantieren ermöglicht einfache und sichere Bewegungsabläufe und eine adäquate Fertigung, die den hohen Qualitätsansprüchen der Kunden genügt. Nadav Ben Simon unterstrich dabei die Absicht, die Behindertenwerkstatt als Modellstätte aufzubauen, um in ganz China Behinderte in Arbeitsprozesse zu integrieren und damit am gesellschaftlichen Leben Teil haben zu lassen.

Im Moment seien es nur wenige chinesische Unternehmen, die es in Erwägung ziehen, Teile ihrer Produktionsaufträge an die Behindertenwerkstatt zu geben. Hauptsächlich kommen die Aufträge von den vielen in Taicang ansässigen deutschen Unternehmen. Entsprechend bedürfe es auch einer Rahmensetzung der Regierung, um die rechtlichen Anreize für ein größeres soziales Handeln chinesischer Unternehmen zu setzen. Teil des Konzepts der Behindertenwerkstatt ist es wiederum, zunehmend lokal ansässige, chinesische Unternehmen als Kunden zu gewinnen.

Dem Besuch und einer Fragerunde der Studenten folgte eine Besichtigung der Produktionshalle des deutschen Automobilzulieferer IMS:Gear am Standort Taicang, wo vor allem Produkte der Schalt- und Getriebetechnik hergestellt werden. Die Firma verfügt über eine technologisch sehr moderne Produktionsanlage in der die Vision einer intelligenten und vernetzten Fertigung bereits Wirklichkeit ist. Projektmanager Georg Zimmer führte die KAS-Stipendiaten durch die Werkhalle und stellte die einzelnen Produktionsschritte vor. Er unterstrich, dass der persönliche Service für die Kunden der Schlüssel zum Erfolg der Firma sei, der mit einer offenen Firmenkultur und einer Orientierung an den Kundenwünschen auch in Zukunft weiterverfolgt wird. IMS Gear ist auch ein großer Unterstützer der Taicang Sino-German Handicapped Technology Company.

Mit dem gemeinsamen Sur-Place Stipendienprogramm mit KAS-Partner Shanghai University of International Business and Economics (SUIBE) unterstützt die KAS Shanghai jedes Jahr bis zu 20 talentierte chinesische Studenten und ermöglicht Einblicke in verschiedene Wirtschaftsbereiche.

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