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Ergebnisse der Vorwahlen in Honduras stärken Regierungspartei

von Dr. Rudolf Teuwsen

Wöchentlich Neues aus Guatemala, Honduras und El Salvador

Liebe Interessierte an der Arbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung in Guatemala und Honduras: Wie wirkt sich die Corona-Pandemie in Mittelamerika aus? Welche anderen Ereignisse des politischen und wirtschaftlichen Lebens in diesen Ländern geschehen sonst noch? Und wie arbeitet die KAS eigentlich unter den derzeitigen Bedingungen? Wenn Sie die Antworten auf diese oder ähnliche Fragen interessieren, bieten wir Ihnen in diesem Blog Woche für Woche die wichtigsten Neuigkeiten und einen kleinen Einblick. Danke für Ihr Interesse und viel Vergnügen bei der Lektüre.

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Inmitten der dritten Welle der Corona-Pandemie haben die Behörden in Guatemala sieben Fälle der kalifornischen Variante des Virus entdeckt. Diese Form gilt als deutlich ansteckender als die ursprüngliche chinesische. Bereits seit drei Wochen steigen die Fallzahlen im Land deutlich an, und die Auswirkungen der Urlaubswelle während der Karwoche sind noch gar nicht manifest geworden. Geimpft sind gerade einmal knapp 130.000 Personen, nicht einmal ein Prozent der Bevölkerung. Daher haben auch bereits mehrere der 23 Bezirke einschränkende Maßnahmen beschlossen, darunter vor allem die Schließung von Schulen und öffentlichen Einrichtungen und verkürzte Öffnungszeiten für Märkte, Supermärkte und Restaurants. Wegen bereits hoher Auslastung der Krankenhäuser können auch schwer Erkrankte nicht mehr überall stationär behandelt werden.

Unterdessen sind in Honduras endlich zwei der für den von Korruptionsvorwürfen überschatteten Kauf von mobilen Krankenhäusern verantwortlichen Manager der staatlichen Firma Inversión Estratégica de Honduras (Invest-H) festgenommen worden. Von den sieben Einrichtungen ist eine einzige funktionsfähig.

Die Auszählung der Vorwahlen vom 14. März in Honduras dauert weiter an, und es ist absehbar, dass die zuständige Behörde, der Nationale Wahlrat (Consejo Nacional Electoral, CNE) seiner gesetzlichen Verpflichtung zur Feststellung des endgültigen Ergebnisses nicht nachkommen wird. Zwar ist die Tendenz des Ergebnisses in allen drei zu den Vorwahlen angetretenen Parteien längst bekannt und ziemlich eindeutig, aber für die eigentlichen Wahlen am 28. November lässt die Unfähigkeit des CNE nichts Gutes vorhersehen.

Gewinner der Vorwahlen insgesamt ist – und dies war vorher durchaus nicht zu erwarten – die regierende Nationalpartei (Partido Nacional de Honduras, PNH). Sie hat sich nicht nur selbst schon sehr schnell nach Bekanntwerden der ersten Resultate hinter den klaren Sieger Nasry Asfura, den derzeitigen Bürgermeister von Tegucigalpa, gestellt. Sie profitiert auch von der Zerstrittenheit der beiden Oppositionsparteien, der Liberalen Partei (Partido Liberal de Honduras, PLH) und der linken Libre. Es zeichnet sich ab, dass die beiden nicht in der Lage sein werden, eine einheitliche Opposition gegen den PNH zu bilden, und zwar, weil die jeweils unterlegenen Kandidaten in den beiden Parteien die Sieger nicht unterstützen wollen. Stattdessen haben diese erklärt, sich einer Partei mit dem Namen „Retter von Honduras“ (Salvador de Honduras) anzuschließen, die nach dem ehemaligen Wirtschaftsboss und Journalisten Salvador Nasralla benannt ist und von diesem geführt wird. Nasralla ist bereits zwei Mal bei Präsidentschaftswahlen angetreten (2013 und 2017) und bei seiner letzten Kandidatur wohl nur aufgrund von Manipulationen dem derzeitigen Präsidenten Juan Orlando Hernandez, der eigentlich gar nicht mehr hätte kandidieren dürfen, unterlegen.

Allein können aber voraussichtlich weder Nasralla und seine Gefolgsleute einerseits, noch die Gewinner von PLH und Libre, Yani Rosenthal und Xiomara Castro de Zelaya, andererseits, selbst wenn letztere sich zusammentun, gegen die Nationalpartei bestehen.

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7. April 2021
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