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Lesung

„Honeckers Erben - Die Wahrheit über Die LINKE“

Lesung und Gespräch

Als 1989 die SED-Diktatur gestürzt wurde, hätte niemand gedacht, dass die Staatspartei der DDR zwanzig Jahre später die Geschicke der Bundesrepublik mitbestimmen würde.

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Details

Doch nach mehrfachen Metamorphosen, dubiosen Verschiebungen ihres Milliardenvermögens und dem obskuren Zusammenschluss mit westdeutschen Altlinken drängt die Partei zurück an die Macht. In welch beunruhigendem Maße es eine personelle, programmatische, organisatorische und finanzielle Kontinuität von der SED zur Partei Die LINKE gibt, dokumentiert Hubertus Knabe in gewohnter Gründlichkeit.

Herr Knabe erzählte, daß er seit Jahren das Interesse an der Tätigkeit der Partei Die Linke hat. Weiterhin ging Hubertus Knabe darauf ein, dass die Geschichte der Partei nicht am Anfang 90er Jahre, sondern viel früher beginnt, denn in den 90er Jahren wurde die Staatspartei der DDR, die SED, nicht aufgelöst. Die SED wurde mehrmals umbenannt und heute nennt sich die Partei Die Linke.

Nach Knabe waren die Linken aktiv schon in der Weimarer Republik, wo sie ihre Strategie entwickelten. Die Hauptelemente dieser Strategie – starke Regierungspolitik und Straßenproteste – bleiben aktuell auch heute. Herr Knabe erzählte über Rosa Luxemburg, marxistische Theoretikerin, und über die Absichten der Linken, in der Weimarer Republik eine Diktatur wie in Rußland zu errichten.

In 1949 ist es der SED gelungen, den sozialistischen Staat, die DDR, zu schaffen. Herr Knabe ging auf einzelne Elemente des geschaffenen Systems ein. Die Verstaatlichung der Banken und Unternahmen in der DDR führte zu großen wirtschaftlichen Defiziten, weil es keine private Initiative und kein Interesse und Verantwortung von der Seite der Bevölkerung gab. Die Bildungspolitik der Regierung war darauf gezielt, dass nur eine kleine Quote der Schüler weiter studieren durfte.

Die SED existiert heute nach vier Umbenennungen unter dem Namen Die Linke. Die Linke sei rechtsidentisch mit der SED, so Knabe. Knabe berichtete über kriminelle Geldflüsse und dubiose Verschiebungen des Milliardenvermögens der Partei am Anfang der 90er Jahre. Dann überging er zur Strategie Der Linke. In den Dokumenten der Partei steht es, was man erreichen will. Nach Knabe klingt es wie ein Paradies und es ist farbig ausgemalt. Aber in keinem Dokument der Partei steht es, wie man das erreichen will. Was die Außenpolitik des Landes angeht, schlagen Die Linke einen sogenannten deutschen nationalen Sonderweg vor, wo man Auflösung der NATO, Auszug aus Afghanistan, Anti-Israelismus proklamiert. Nach Knabe ist diese Entwicklung Der Linke beunruhigend, besonders im Lichte der neuen Parlamentswahlen. Die Partei, die demokratisch gewählt ist, sei noch keine demokratische Partei, so Knabe.

Im Anschluss an dem Vortrag leitete Herr Dahlke die Diskussion ein. Viele Fragen aus dem Publikum wurden an Herrn Knabe gestellt, so dass sich ein interessantes und manchmal emotionales Gespräch entwickelte.

„Unerschrocken versucht Knabe eine schläfrige Öffentlichkeit aufzurütteln, ihr bewusst zu machen, dass die DDR keine tote Hinterlassenschaft ist, deren Grabpflege man getrost Historikern und Archiven überlassen dürfte. Er ist überzeugt, dass sich die totalitäre Tradition, die Gedankenwelt des etablierten Sozialismus und auch eine erschreckend große personelle Kontinuität aus dem gescheiterten Arbeiter- und Bauernstaat in das vereinte Deutschland hinübergerettet hat. Noch immer wird dieses fatale Erbe, zumal im Westen, in seiner Relevanz unterschätzt, verharmlost, ja schöngeredet.“ (Die Welt / Arnulf Baring /18.03.2009)

Dr. Hubertus Knabe studierte Geschichte und Germanistik in Bremen und promo-vierte in Berlin. Er war Studienleiter der Westberliner Evangelischen Akademie, seit 1992 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen und ist seit 2000 wissenschaftlicher Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, des einstigen Stasi-Untersuchungsgefängnisses. Er gehört zu den profiliertesten Historikern der Bundesrepublik, die sich der Aufarbeitung der SED-Diktatur widmen. Dr. Knabe hat mehrere Untersuchungen über Oppositionsbe-wegungen in der DDR und in Osteuropa veröffentlicht. Auf seine Bücher "Die unter-wanderte Republik - Stasi im Westen" und "Der diskrete Charme der DDR - Stasi und Westmedien" folgte als neuestes Buch "Tag der Befreiung? Das Kriegsende in Ost-deutschland".

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Veranstaltungsort

Hotel Steigenberger, Heiligengeistbrücke 4

Referenten

  • Dr. Hubertus Knabe
    • Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Kontakt

Dr. Karsten Dümmel

Dr

Landesbeauftragter und Leiter Politisches Bildungsforum Saarland

Karsten.Duemmel@kas.de +49 (0) 681 - 927988 1 +49 (0) 681 - 927988 9
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