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Indiens Wandel der letzten 20 Jahre ist bemerkenswert und hat seine internationale Wahrnehmung stark verändert. Der größte demokratische Staat der Welt überstand die globale Finanz- und Wirtschaftskrise erstaunlich gut. Das Land gilt als aufsteigender Wirtschaftsfaktor und interessanter Wachstumsmarkt. Darüber hinaus gewinnt es aber auch zunehmend an geopolitischem Gewicht. Im Frühsommer 2009 haben über 700 Mio. Wähler über ein neues Parlament abgestimmt. Indiens insgesamt erfolgreiche Entwicklung zeigt, dass auch eine Demokratie schnell wachsen und viel erreichen kann. Auf welchen Fundamenten ruht die stabile indische Demokratie, welche gesellschaftlichen Änderungen haben in den letzten Jahren vollzogen? Was bedeutet dies für die Beziehungen zu Deutschland und Europa, wie wichtig ist Indiens Demokratie für die Welt?

Auf diese und weitere Fragen ist Jörg Wolff in einem zehn Punkte Vortrag eingegangen.

Der erste Punkt beschäftigte sich mit den Wahlen des 15. nationalen Parlamentes 2009 in Indien und den großen Herausforderungen in Bezug auf den Wahlvorgang. Immerhin gaben 517 Millionen Menschen ihre Stimme nicht auf Papier, sondern elektrisch ab. Im zweiten Punkt ging Wolff auf die geografische Lage und die geopolitische Bedeutung Indiens ein. Der dritte Punkt handelte von der indischen Vielfalt. Herr Wolff erklärte, dass es zwar nur 23 anerkannte Sprachen gebe, aber dass weit über 100 Sprachen in Indien existieren. Außerdem ging er auf die Religionsverteilung ein. 80 % der Inder sind Hindus, wohingegen 13% Muslime und lediglich 2,4 % Christen sind. Der nächste Abschnitt stand unter der Überschrift „Wo steht Indien und wie wird es wahrgenommen?“. Indien sei nach China der große Globalisierungsgewinner, so Wolff. Das Land sehe sich als angehende Großmacht und auch anderen Nationen verfolgen den interessanten Wachstumsmarkt Indiens. Der fünfte Punkt stand ganz unter Indiens Wirtschaftserfolgen. Das Pro-Kopf-Einkommen beträgt nunmehr 1840 US Dollar und die Kauf-Kraft-Parität ist mit 6 % auch nicht zu verachten. Die Produktivität der Wirtschaft sein zudem noch vor China und der Wirtschaftsfaktor liege trotz Wirtschaftskrise ebenfalls bei 6%.

Im nächsten Abschnitt ging Wolff auf die Entwicklungsproblematik ein. Während es in Indien zwar eine ausgeglichenere Einkommensverteilung als in China gebe, erfasse der Wachstum trotzdem nur wenig ländliche Gebiete. Nichts desto Weniger sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass mit steigenden Wachstum auch die Analphabetenrate und die ländliche Armut gesunken sei, beteuerte Wolff. Die nächsten zwei Punkte beschäftigten sich mit der Indischen Demokratie und der Verbindung von Jugend und Demokratie in Indien. Wolff schilderte, dass die indische Verfassung als Vorbild für andere Entwicklungsländer gesehen werde. Ferner sei Indien mit einem Durchschnittsalter von 24,6 Jahren das zweit jüngste Land der Welt. Laut einer Studie beträgt der Anteil der Menschen zwischen 1 und 30 Jahren 70% der Bevölkerung. 2010 werde außerdem mit 29 Millionen Geburten gerechnet. 80% der Jugendlichen wollen heiraten, erklärt Wolff und über 94% würden an Gott glauben. In Abschnitt neun ging Herr Wolff noch mal auf die regionale und globale Bedeutung von Indiens Demokratie ein und im letzte Punkt analysierte Wolff die Lage Indiens in Asien und der Welt.