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Antonio Rosmini (1797 bis 1855), aus einer wohlhabenden Patrizierfamilie stammend, wurde gegen den Widerstand seines Vaters Priester mit zwei großen Zielen: eine Ordensgemeinschaft zu gründen und wissenschaftlich zu arbeiten. Eine heute noch bestehende Kongregation hat er tatsächlich gegründet. Zur wissenschaftlichen Arbeit hat ihn Pius VIII. (1829 bis 1830) ausdrücklich ermuntert; Rosmini solle die Menschen durch die Vernunft zur Religion führen. Er hat denn auch über alles geschrieben, was Gott und die Menschen betraf. In Italien gilt er als italienischer Kant, in Deutschland jedoch ist er kaum zur Kenntnis genommen worden. Eine seit 1975 erscheinende Gesamtausgabe seiner Werke ist auf 100 Bände angelegt.

Frau Dr. Christiane Liermann studierte Geschichte, Philosophie und Romanistik in Bonn, Siena, Karlsruhe und Zürich. Sie ist Mitarbeiterin am Deutsch-Italienischen Zentrum Villa Vigoni in Menaggio am Comer See, das gemeinsam von der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Italien getragen wird. Ihr Forschungsschwerpunkt sind die Geschichte der politischen Ideen im 19. und 20. Jahrhundert sowie die neueste Geschichte Italiens. Die Vortragende wird u. a. auf ihr im letzten Jahr erschienenes Buch "Rosminis politische Philosophie der zivilen Gesellschaft" eingehen und darlegen, wie bedeutsam Rosmini war und auch heute noch ist.