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Zur Großen Koalition kam es, weil Wähler und Parteien keine zusammenhängende Mehrheit hervorbringen konnten. Die Große Koalition ist aber - wie der Oldenburger Politologe Wolfgang Rudzio es formuliert - "nur ein Notbehelf, um dieses Aussetzen des Herzschlags der Demokratie zu überstehen". So könnte man viele Fragen durchspielen, wie etwa die, ob von Neuwahlen eine handlungsfähige Mehrheit zu erwarten wäre, oder jene, ob mit erweiterten Koalitionsoptionen eine solche Mehrheit zu erreichen wäre, oder gar diese, ob die Volksparteien durch programmatische Kurswechsel gewinnen können, ohne dabei ihren Zusammenhalt zu verlieren. Noch einmal Professor Rudzio: "Das Parteiensystem steht unter Streß, eine Revolution der Parteienlandschaft ist nicht undenkbar, auf der Kippe steht die Zukunft unseres Landes." Der Vortrag soll Antworten zu geben suchen.

Prof. Dr. Wolfgang Rudzio, geb. 1935, Staatsexamen in Mathematik und Geschichte 1963, Promotion zum Dr. phil. 1967, Professor für Politikwissenschaften 1972-1973 an der Universität Frankfurt, 1973-2000 an der Universität Oldenburg, Institut für Politikwissenschaften / Vergleichende Politikforschung