Details

In Rußland finden Anfang Dezember 2007 Parlaments- und im März 2008 Präsidentschaftswahlen statt. Im Vorfeld dieser Wahlen hat die Anspannung im Lande erheblich zugenommen: Demonstrationsverbote und Parteienverbote im Innern, Drohgebärden an die Adresse der USA und der EU (neues Wettrüsten bzw. Bedrohung durch russische Raketen). Große Überraschungen dürften bei den Dumawahlen angesichts der klaren Machtverhältnisse in der "gelenkten Demokratie" Rußlands nicht zu erwarten sein. Die Wahlen sind unter den spezifischen russischen Bedingungen vielmehr eher dazu geeignet, wichtige Hinweise auf die politischen Verhältnisse in Rußland, die Stabilität und Legitimität dieses Systems sowie die weitere innen- und außenpolitische Entwicklung des Landes zu geben. Was die weitere innenpolitische Entwicklung angeht, so wird von besonderem Interesse sein, welche Anhaltspunkte die Dumawahlen für die weitaus bedeutsameren Präsidentschaftswahlen drei Monate später bieten.

Dr. Sven C. Singhofen studierte Politikwissenschaft, Slawistik und Anglistik in

Heidelberg, Swansea (GB) und Kiel, wurde 2005 an der Universität Kiel promoviert

und ist derzeit als freier Publizist tätig.