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Am 17. Februar 2010 um 19.00 Uhr im Hotel Steigenberger in Hamburg sprach Andrzej Osiak, Generalkonsul der Republik Polen, zum Thema „Warum verstehen sich Polen und Deutsche nicht?“. In seinem Vortrag ging der Referent der Frage nach, inwieweit negative Stereotypen die deutsch-polnischen Beziehungen prägen. Herr Osiak unterstrich, dass diese Stereotypen aus den 18. und 19. Jahrhunderten stammen. In den Jahren 1772, 1793 und 1795 teilten die Nachbarmächte Russland, Preußen und Österreich den Unionsstaat Polen-Litauen untereinander auf, so dass auf der Karte Europas für über 120 Jahre kein eigenständiger polnischer Staat mehr existierte. Weiterhin ging der Generalkonsul darauf ein, dass negative Erinnerungen an die Ereignisse des 2. Weltkrieges und Auseinandersetzungen über deutsche Vertriebene nach dem Krieg auch den deutsch-polnischen Dialog prägen. Vor einigen Jahren haben sich die Beziehungen zwischen Deutschland und Polen wegen der Ostseepipeline zunehmend verschärft. Polen und die baltischen Staaten wurden bei der Entscheidung über den Bau der Erdgaspipeline durch die Ostsee nicht mit eingebunden. Das Abkommen über das deutsch-russische Projekt wird seit dessen Unterzeichnung von der polnischen Regierung heftig kritisiert. Ferner hat Herr Osiak erklärt, dass sich die polnischen und deutschen Stereotypen zwar dank der Zusammenarbeit der beiden Ländern in der Europäischen Union allmählich ändern, Polen für Deutsche aber weiterhin fremd bleibe. Der Generalkonsul wünscht sich mehrere Kontakte zwischen den Staaten. Dabei müssen sie sich aber als Partner betrachten und nicht mit Vorurteilen arbeiten, so Osiak.