„Deutschland kann sich auf uns verlassen – und umgekehrt!“: Was eine Französin nach der Diskussionsveranstaltung „Die Auswirkungen des Aachener Vertrages auf die deutsch-französischen Wirtschaftsbeziehungen“ sagte, sprach anderen aus dem Herzen: Am 18. März 2019 lauschten knapp 100 TeilnehmerInnen, was Fachleute der bilateralen deutsch-französischen Beziehungen dazu sagten. Die friedlichsten, freiesten und erfolgreichsten Zeiten in der Geschichte Europas basierten auf der Zusammenarbeit der beiden Länder. Was auch Jugendliche und Nichtwähler zur Europawahl animieren sollte!
Die Freundschaft, die de Gaulle und Adenauer festigten, sei wichtig in Jahrzehnten, in denen nur ein gemeinsames Europa in der Welt bestehen kann. Auf der Grundlage von Macrons und Merkels ergänzenden Worten, könne man Trump, Brexit oder China entgegentreten. „Gibt es einen passenderen Ort für unser Zusammentreffen?“, fragte Dr. Karolina Vöge von der Konrad-Adenauer-Stiftung Hamburg. Denn die Gäste der KAS Hamburg und des Deutsch-Französischen Wirtschaftsclubs Hamburg (Amicale) diskutierten im „Grand Elysée Hamburg“. An der Alster – nicht an der Seine! „Konrad Adenauers positive Mahnung, die Verpflichtung zur Erneuerung“, setzte sie voran.
Die Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel forderte schon bei der Unterzeichnung am 22. Januar 2019 in Aachen: „Der Vertrag muss gelebt werden – Tag für Tag!“ Mit diesem Zitat begrüßte Laurent Toulouse, Generalkonsul der Republik Frankreich in Hamburg, Referenten und Publikum. „Wir reden mit niemandem mehr als mit den Deutschen“, betonte Etienne Oudot de Dainville, Gesandter für Wirtschaftsangelegenheiten in der Französischen Botschaft in Berlin: „Allein Macron war schon achtmal in Deutschland, um Frau Merkel zu treffen“.
Mit dem neuen Papier werde der Elysée-Vertrag ergänzt und nicht ersetzt. Vor allem Wirtschaftsfragen würden dort ausgebaut: digitale Plattformen, gemeinsame Abstimmungen, Klima, Energie spielen darin eine Rolle. Innovation wie die Künstliche Intelligenz würde damit auf europäischer Ebene vorangetrieben. Mit Milliarden-Beträgen aus beiden Ländern! De Dainville: „Es liegt an uns, die Möglichkeiten zu nutzen“. „Dafür brauche es aber auch Grundvertrauen, den Anderen machen zu lassen“, so Jörn Bousselmi, Hauptgeschäftsführer der Deutsch-Französischen Außenhandelskammer in Paris.
Dr. Claus-Michael Allmendinger, Präsident des "Club d' Affaires Franco-Allemand de Hambourg (Amicale) e.V.", und Dr. Nino Galetti, Leiter des Auslandsbüros Frankreich der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V., brachten auf dem Podium eine fundierte Moderation bzw. aktuelle gesellschaftsökonomische Analysen ein. Sie und die weiteren Referenten sowie die vielzählig erschienenen TeilnehmerInnen machten den Abend zu einem erfolgreichen 'Follow-up' des Aachener Vertrages in Hamburg.
Text verfasst von: Marcus Schmidt
Text veröffentlicht von: Dr. Karolina Vöge