Zu Beginn begrüßte Herr Dr. Dümmel die Gäste und Herr Menger führte in das Thema ein. Er erläuterte kurz die Biographie des Referenten, Herrn Roland Freudenstein, und übergab ihm das Wort.

Freudenstein ging in seinem Vortrag auf vier Fragen ein: Klassische Debatten über die europäische Integration, die deutsche Europapolitik, den Vergleich der deutschen und französischen Positionen gegenüber der zukünftigen Entwicklung der europäischen Integration und den Weg aus der wirtschaftlichen Krise in Europa.

Er stellte drei klassische Debatten über die europäische Integration vor. In diesem Zusammenhang verglich er Föderalismus und Intergouvernementalismus, Zentralismus und Subsidiarität, Vertiefung und Erweiterung.

Er beschrieb den deutschen Weg im Rahmen der europäischen Integration und kam zu dem Schluss, dass Deutschland in den Jahren zwischen 1960-1990 ganz aktiv für die Vertiefung der Integration in Europa plädierte, die Position des Landes aber seit Mitte der 90er-Jahre etwas zurückhaltender geworden sei. Nach 2000 bemühte sich die Bundesrepublik, nationale Interessen in der EU stärker zu vertreten. Herr Freudenstein schilderte vor diesem Hintergrund die Stellungnahmen der deutschen politischen Parteien gegenüber dem gemeinsamen Europa und führte die These auf, dass die Meinungen der deutschen politischen Elite erheblich differenzierter sind als vorher.

Ferner verglich er den deutschen und französischen Ansatz in der EU und fasste zusammen, dass sie sich grundlegend voneinander unterscheiden.

Im Anschluss sprach er über den Weg aus der wirtschaftlichen Krise in Europa. Freudenstein schilderte Hindernisse auf dem Weg zur gemeinsamen fiskalen Politik in der Union, unter anderem die Euro-Einführung ohne strukturelle Konvergenz, Verletzungen des Stabilitätspakts und dem Mangel an Schuldenreduktionsmechanismen, deren Anwendung aber einen Beitrag leisten könnten, aus der Krise heraus zu kommen. Zum Schluss stellte sich Herr Freudenstein den Fragen des Publikums.