Unsere ausländischen Stipendiatinnen und Stipendiaten sind wichtige Mittler zwischen ihren Heimatländern und Deutschland. Wir wollten erfahren, wie sie Deutschland von außen sehen und wie die Beziehungen mit der Region Asien-Pazifik vertieft werden können.
Hierzu organisierten die Hauptabteilungen Europäische und Internationale Zusammenarbeit sowie Begabtenförderung und Kultur vom 24.–26. Januar 2020 erstmals gemeinsam ein „Brückenseminar“. Mit der Hansestadt Hamburg wurde ein Ausrichtungsort gewählt, der Deutschlands internationale Vernetzung wie kaum eine andere Stadt symbolisiert. Das Seminarthema „Perzeptionen und Erwartungen an Deutschland in der asiatisch-pazifischen Region“ stand im Zeichen der Bedeutung Hamburgs als globales Handelszentrum.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus fünf asiatischen Ländern beleuchteten reflektiert die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in ihrer Wahrnehmung von Deutschland. In den engagierten Diskussionen und Workshops konnten sie die Vielfalt ihrer Studienfächer einbringen, die sich von Wirtschaft und Recht über internationale Beziehungen bis hin zu Medienkunst erstreckte. Im Verlauf der Tagung erarbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgende Anregungen und Wünsche für die Arbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung in Deutschland sowie in und mit ihren Ländern:
- Fachspezifische Workshops für KAS-Stipendiaten einer bestimmten Fachrichtung
Die beiden Hauptabteilungen EIZ und BK hatten sich zum Ziel gesetzt, in dem Brückenseminar die Sichtweise der Stipendiaten aus einer bestimmten Region auf Deutschland genauer kennen zu lernen. Während dieses Seminar großen Nutzen aus den verschiedenen Perzeptionen aus der Region Asien-Pazifik und der Vielfalt der Studienfächer ziehen konnte, würden die Stipendiaten gerne auch im Rahmen von fachbezogenen Seminaren den professionellen Austausch untereinander fördern.
- Seminare mit dem Ziel, die Beteiligung von Frauen in der Politik zu fördern
Die Diskussionen der Stipendiaten brachten den klaren Wunsch hervor, durch Aktivitäten der KAS den beruflichen Einstieg von Frauen in die Politik noch stärker zu fördern. Sowohl in Deutschland als auch in ihren Herkunftsländern wäre eine stärkere Beteiligung von Frauen in politischen Entscheidungsprozessen ein wichtiges Ziel, um Politik ausgewogener, repräsentativer und nachhaltiger zu gestalten.
- KAS-Stipendiaten stärker dazu ermutigen, eigene Beiträge zu KAS-Publikationen zu leisten
Durch die Stipendienprogramme schafft die KAS nicht nur internationale Netzwerke, sondern fördert auch Studien verschiedenster Fachrichtungen auf höchstem Niveau. Die Stipendiaten erkennen ihr eigenes Potential, als Teil des KAS-Netzwerkes auch in Form von schriftlichen Beiträgen für KAS-Publikationen aktiv zu werden. Es gilt, diese Möglichkeit bereits zu Beginn eines Stipendienaufenthaltes hervorzuheben und in den entsprechenden Hauptabteilungen diese Ressourcen proaktiv zu nutzen.
- Die Auseinandersetzung mit der Gender-Thematik in alle KAS-Aktivitäten integrieren
Da sich die KAS in ihrem Alltagsgeschäft mit aktuellen Diskursen beschäftigt, nimmt der Themenbereich Gender einen hohen Stellenwert ein. Es lag den Stipendiaten am Herzen diesen Aspekt besonders hervorzuheben, da alle Veranstaltungen Genderfragen sowohl thematisch als auch organisatorisch möglichst umfassend berücksichtigen und reflektieren sollten.
- KAS-Stipendiaten dazu ermutigen und coachen, soziale Medien effektiv zu nutzen, um die Arbeit der KAS sichtbarer zu machen
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Brückenseminars stellten aus ihrer eigenen Erfahrung fest, dass sie erst in einem fortgeschrittenen Studienabschnitt von der Möglichkeit eines KAS-Stipendiums erfahren haben. Aus ihrer Sicht sind sie selbst die besten Multiplikatoren in ihren Heimatregionen, insbesondere dann, wenn diese nicht in den urbanen Zentren liegen. Schulungen zur effektiven Nutzung der sozialen Medien sind daher überaus erwünscht.
Das Brückenseminar leistete einen wichtigen Beitrag zur Netzwerkbildung auch unter den Stipendiaten selbst und machte den Enthusiasmus der Stipendiaten für eine nachhaltige Zusammenarbeit mit der KAS deutlich. EIZ und BK planen weitere Veranstaltungen und Diskussionsplattformen, um die Expertise der Stipendiaten noch stärker in die Arbeit der KAS gerade auch in Deutschland einzubinden.
Ein besonderer Dank gilt dem Politischen Bildungsforum Hamburg, das seine zentral gelegenen Räumlichkeiten für das Seminar zur Verfügung stellte.
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