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Veranstaltungsberichte

Häftlingshandel – Dissidenten für Devisen

Ein Forum mit Hendrik von Quillfeldt, Uta Franke, Dr. Karsten Dümmel, Philipp Menger.

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Von Quillfeldt gab zunächst einen kurzen Überblick über die Freikaufgeschäfte zwischen der DDR und der BRD. Diese begannen 1963, dem Jahr, in dem der erste DDR-Bürger von der BRD gegen Geld überführt wurde.

Uta Franke, Zeitzeugin und selbst „Freigekaufte“, sprach daraufhin über ihre Vergangenheit in der DDR. Sie erklärte, dass alles als Gesprächsrunden unter Jugendlichen begann, wo Politik das zentrale Thema darstellte. Franke sagt im Nachhinein, dass es sich dabei lediglich um „junge Leute gehandelt habe, die das System nicht stürzen wollten“. Was sie wollten war einen „demokratischen Sozialismus“. Sie äußert des Weiteren, dass sie und die anderen Jugendlichen viel Idealismus an den Tag legten und ihre Tätigkeiten damit nährten. So verteilten sie beispielsweise Flugblätter für die Freilassung Rudolf Bahros. Frau Franke saß insgesamt 2 Jahre und 4 Monate im Gefängnis und hat 1981 die DDR aufgrund der „besonderen Bemühungen der BRD“ verlassen.

Dr. Karsten Dümmel ist das erste Mal mit 16 im Rahmen einer illegalen Ausstellung in einer gesperrten Turnhalle zusammen mit 8 weiteren Jungs ins Visier der Staatssicherheit geraten. Diese Ausstellung, die nur 24 h andauerte, war der Grund für die Anklage gegen die Jungengruppe. Das Vergehen: staatsfeindliche Hetze. Nach der Anklage folgte die Freilassung. Herr Dümmel absolvierte seine Berufsausbildung und später das Abitur. 1981 schloss er sich einer Gruppe in Gera an, die ebenfalls durch Aktionen wie das Verteilen von Flugblättern mit antisozialistischen Inhalten von der Staatssicherheit beobachtet wurde. Zwischen 1983 bis 1988 wurden Dümmel Stadtarrest, Arbeitsplatzbindung und Haftstrafen auferlegt. Nach der 4. Verhaftung wurde er aufgrund „besonderer Bemühungen der BRD“ aus der DDR ausgewiesen.

Nachdem sich die Referenten mit wenigen Worten vorgestellt hatten, leitete Herr Menger das Gespräch zwischen den Referenten ein. Außerdem hatten die Teilnehmer die Möglichkeit Fragen zu stellen und auf die von den Rednern geschilderten Erlebnisse einzugehen.

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Kontakt

Dr. Karolina Vöge

Dr. Karolina Vöge

Referentin Bewerbung und Auswahl

karolina.voege@kas.de +49 30 26996-3341
Referenten im Dokumentationszentrum Mahnmal St. Nikolai BWK Hamburg

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