Generation Reform: Jenseits der blockierten Republik - Politisches Bildungsforum Hessen
Expertengespräch
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KAS-Analyse (Fotos: Anita Styles, Text: Thomas Ehlen)
"Wir brauchen die ehrliche Bereitschaft, Jahrzehnte alte Fehler zuzuzugeben. Wir müssen den Paradiesvorstellungen einer hedonistischen Gesellschaft abschwören und uns den Risiken der Moderne stellen." Diese klare Diagnose stellte Professor Dr. Paul Nolte im Wiesbadener Tischgespräch der KAS. Im Zeitalter der Globalisierung und des demographischen Wandels werde Deutschland seine großartigen Chancen nutzen, wenn es sich von einem allzuständigen Sozialstaats-Modell und innovationshemmenden Technikängsten befreie.
"Sind wir wirklich im Westen angekommen?", fragt der Berliner Historiker vor dem Hintergrund der 'Kapitalismus-Debatte'. Scheinbar litten die Deutschen sehr unter einer vielbeschworenen 'Ökonomisierung aller Lebensbereiche' und verweigerten sich einer Offenlegung der individuellen Gesundheitskosten. Sie zeigten allerdings keine Scheu, als Schnäppchenjäger im Supermarkt "das Leben im freien Markt" zu genießen.
Nolte nennt weitere "Verzagtheiten der Deutschen": "Unser Heil liegt nicht in der Schrumpfung". Den demographischen Wandel porträtiert er als gewaltige Herausforderung, aber lösbare Aufgabe. Andere Gesellschaften, die einen ähnlichen Generationenzuschnitt aufwiesen, zeigten den Deutschen, dass wirtschaftliche Dynamik und höhere Lebenserwartung einander nicht ausschlössen.
Das Programm:
Eröffnung und Begrüßung: Dr. Thomas Ehlen
Einführender Beitrag:
Professor Dr. Paul Nolte, Freie Universität Berlin
Tagungsort: Crowne Plaza Hotel, Bahnhofstr. 12, 65185 Wiesbaden, Telefon: 0611 - 1620