Workshop
Details
Am 25. Juni 2016 veranstaltete die Konrad-Adenauer-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem „National Democratic Institute“ (NDI) und deren „Inter-Party Youth Forum“ (IPYF) einen Workshop zum Thema Beteiligung der Jugend an politischen Entscheidungsprozessen. Insgesamt 30 Jugendliche und Führungspersönlichkeiten verschiedener Parteien kamen für die Veranstaltung im Border Palace Hotel in Busia zusammen. Ziel des Workshops war es, Jugendliche zu befähigen und zu motivieren, sich verstärkt in politische Entscheidungsprozesse einzubringen und Verantwortung zu übernehmen, sowie Führungsfähigkeiten auszubauen.
Die Hauptintention des Workshops war die Identifikation der größten sozialen, wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen, mit denen sich die junge Generation in Busia County konfrontiert sieht. Im Anschluss wurde ein überparteiliches Jugendkommittee gebildet und drei Teilnehmer dazu ausgewählt, dieses zu repräsentieren und sich für die gemeinsam herausgearbeiteten wichtigsten Belange der Jugend bei der County-Regierung einzusetzen.
Inter-Party Youth Forum vereint junge Führungspersönlichkeiten
Gefördert vom „National Democratic Institute“ (NDI), wurde IPYF im Jahr 2009 mit dem Ziel gegründet, die Beteiligung Jugendlicher an politischen Prozessen zu erhöhen, ihre Führungsfähigkeiten innerhalb politischer Parteien zu stärken und sie zu befähigen, die Politik in den Counties und auch landesweit aktiv mitzugestalten. IPYF versteht sich als Mehrparteien-Forum und parteiübergreifende Plattform, die jungen politisch engagierten Kenianern die Möglichkeit bietet, sich auszutauschen und gemeinsame Lösungsstrategien für Herausforderungen zu erarbeiten, die ihre Generation betreffen. IPYF hat mit Unterstützung des NDI bereits parteiübergreifende Jugendforen in mehreren Counties Kenias etabliert. Hierauf baut die KAS nun auf, um gemeinsam mit IPYF in zehn weiteren Counties entsprechende Foren zu etablieren.
Mit vereinten Kräften für die Interessen der jungen Generation
Mit diesem Workshop leistete die Konrad-Adenauer-Stiftung einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Jugend in Busia County: die Veranstaltung vermittelte den Jugendlichen nicht nur tiefgreifende Kenntnisse im Hinblick auf Führungsfähigkeiten, sondern ermöglichte den jungen, bisher kaum vernetzten und weitgehend individuell agierenden Nachwuchspolitikern auch, sich erstmals gemeinsam zu organisieren und aktiv zu werden. So wurden die Teilnehmer dazu angehalten, Informationen miteinander zu teilen, ihre aktuelle Situationen sowie Perspektiven reflektiert zu betrachten und sich innerhalb ihres Counties organisiert als Gruppe zu formieren, um so ihre Kräfte zu vereinen und gemeinsam für die Anliegen ihrer Generation einzutreten. Im Sinne des IPYF-Mentoring-Programms wurden den Teilnehmern zudem Strategien an die Hand gegeben, mit deren Hilfe die Belange der Jugendlichen innerhalb des Counties bei der Regierung vorgebracht und angegangen werden können.
Um einen fortlaufenden Dialog untereinander zu garantieren, gründeten die Teilnehmer am Ende der Veranstaltung u.a. auch eine WhatsApp-Gruppe und tauschten Kontaktdaten aus. Zudem wurde beschlossen, die Regierung bezüglich der ausgearbeiteten Problemstellungen zeitnah zu konsultieren, unter anderem auch in der Form eines regelmäßigen „Gouverneurs-Rundtisches der Jugend“.
In Busia identifizierten die Teilnehmer folgende neun Aspekte als die größten sozialen, ökonomischen und politischen Herausforderungen ihrer Generation:
•Gewalt und Unsicherheit
•Schlechtes Bildungsniveau
•Feminisierung der Armut
•Fehlen von wirtschaftlichen Industriezweigen und Institutionen
•Korruption, Tribalismus und Bestechung
•Schlechte Unternehmerkultur
•Apathie, Ignoranz gegenüber politischen Themen, sowie Fehlen von politischer Bildung
•Unorganisierte Jugend
•Unregelmäßigkeiten bei den Wahlen