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Narratives in Conflict

Im Rahmen eines Kooperationsprojekts mit dem Deutschen Entwicklungsdienst (DED) und in Zusammenarbeit mit dem Truman Institute an der Hebräischen Universität Jerusalem und der palästinensischen NGO PRIME in Bethlehem, hat die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) einen interdisziplinären dreitägigen Workshop zur Rolle von nationalen Narrativen im israelisch-palestinensichen Konflikt unter angehenden Akademikern in Jerusalem ausgerichtet.

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Im Rahmen eines Kooperationsprojekts mit dem Deutschen Entwicklungsdienst (DED) und in Zusammenarbeit mit dem Truman Institute an der Hebräischen Universität Jerusalem und der palästinensischen NGO PRIME in Bethlehem, hat die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) einen interdisziplinären dreitägigen Workshop zur Rolle von nationalen Narrativen im israelisch-palestinensichen Konflikt unter angehenden Akademikern in Jerusalem ausgerichtet. Der Workshop ist Teil einer Veranstaltungsreihe, die sich dem Diskurs historischer Narrative widmet und bot den palästinensischen und israelischen Master- und PhD Studenten, sowie einigen jungen Dozenten, eine Plattform zum gegenseitigen Austausch sowohl ihrer persönlichen, als auch ihrer nationalen Narrative, um ein tiefergehendes Verständnis für die Gegenseite entwickeln zu können.

Prof. Dr. Steven Kaplan, Direktor des Truman Institutes, würdigte in seiner Eröffnungsrede den Willen der Teilnehmer um Verständigung und lobte darüber hinaus die Anstrengungen, die einige Teilnehmer bewusst auf sich genommen hatten, um an dieser Veranstaltung teilnehmen zu können. Prof. Dr. Sami Adwan, Mitbegründer und Direktor von PRIME, strich die Besonderheit dieses Treffens vor dem Hintergrund der aktuellen pessimistischen Situation im Friedensprozess heraus und dankte den jungen Akademikern für ihre Bereitschaft und ihr offenkundiges Interesse zum Dialog. Felix Dane, Repräsentant der KAS Ramallah wies auf die Analogie zu den Friedensbemühungen zwischen Frankreich und Deutschland der 1950er Jahre hin, welche letztendlich den Grundstein für die Europäische Union gelegt hat. Auch im Nahen Osten könne langfristig Frieden erreicht werden und Veranstaltungen wie diese trügen ihren nicht unerheblichen Teil dazu bei.

Über drei Tage diskutierten die Teilnehmer sowohl in uninationalen Gruppen über das Verständnis ihrer nationalen, als auch im Plenum über Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede ihrer jeweiligen Narrative. Der Aufbau des Workshops sah eine gemeinsame Analyse persönlicher Erzählungen vor, in denen dann individuelle Aspekte herausgearbeitet und mit denen nationaler Narrative verglichen wurden. Durch zwei Gastvorträge von Prof. Dr. Adnan Musallam von der Bethlehm Universität und Prof. Dr. Avraham Sela von der Hebräischen Universität Jerusalem wurde den herausgearbeiteten nationalen Narrativen eine etablierte akademische Sichtweise hinzugefügt.

Im Verlauf der Diskussionen arbeiteten die Teilnehmer Chancen und Schwierigkeiten der Narrative als Beitrag zum Friedensprozess im Dialog heraus. Die Bemühungen beider Seiten um eine konstruktive, friedvolle Atmosphäre sowie eine inhaltlich klare und argumentativ professionelle Struktur sind besonders zu unterstreichen. Alle Teilnehmer äußerten den Wunsch um eine Fortsetzung der Diskussionen. Trotz inhaltlicher Meinungsunterschiede wurde respektvoll miteinander umgegangen und es konnten eine Reihe von Freundschaften zwischen den Teilnehmern geknüpft werden. Eine Fortsetzung der Workshopreihe ist für April 2010 geplant.

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