Asset-Herausgeber

Seminar

Internationaler Diplomkurs in Medellín: "Wahlkampfkampagnen und Wahlen"

KAS Parteiendialog baut Brücken in Lateinamerika - Persönliches Treffen von Nachwuchspolitikern in Medellín

Asset-Herausgeber

Details

2020 hat die Pandemie unserer aller Lebensrealitäten verändert und uns gezwungen, neue Wege zu gehen und nichts von dem, das bis zu diesem Zeitpunkt vertraut war, als selbstverständlich anzusehen. Auch die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) musste sich an diese Realität anpassen. Seitens des Regionalprogramms „Parteiendialog und Demokratie in Lateinamerika“ (KAS Parteiendialog) wurden daher stetig neue Wege gesucht, um den festgesetzten Zielen nachzukommen. Der virtuelle Diplomkurs „Vernetze Parteien - Die neuen Herausforderungen der Politik“ ist ein Paradebeispiel für eine solche effiziente und dynamische Antwort auf die neue Realität.

Gemeinsam mit unseren Partnern, dem Centro de Análisis y Entrenamiento Político (CAEP) aus Kolumbien, der Fundación Rafael Preciado Hernández (FRPH) aus Mexiko und des Instituts FOMRA aus Venezuela wurde dieser Diplomkurs, der eine Weiterentwicklung unserer traditionellen Diplomkurse darstellt, entworfen. Es fanden bereits drei virtuelle Ausgaben statt (1/2020; 1/2021;2/2022).

Aufgrund des sich beruhigenden Pandemiegeschehens wurde sich dafür entschieden, die 25 besten Teilnehmer des Diplomkurses „Vernetze Parteien“ sowie einige ehemalige Stipendiaten des Netzwerks „Somos La KAS“ zu einem gemeinsamen internationalen Treffen unter dem Thema „Wahlkampfkampagnen und Wahlen“ zusammenzubringen. Die Veranstaltung stellt zweifelsohne eine bereichernde Erfahrung sowohl für die Teilnehmer beider Gruppen als auch für KAS Parteiendialog dar. Dank der bereits angesprochenen entspannten Lage des aktuellen Pandemiegeschehens, wurde sich dafür entschieden, die zwei folgenden Ausgaben (1/2022; 2/2022) ebenfalls in einen virtuellen und einen präsenziellen Teil aufzuteilen.

Im Folgenden haben wir die Eindrücke drei unsere Teilnehmer gelistet.

 

JUNGE MENSCHEN VERÄNDERN REALITÄTEN

50 junge politische Führungskräfte aus 16 lateinamerikanischen Ländern kamen auf Einladung der KAS und CAEP in Medellín, der Stadt des ewigen Frühlings, zusammen, um am Internationalen Treffen „Wahlkampfkampagnen und Wahlen“ teilzunehmen.

Am Mittwoch, den 27.04, fanden diverse Maßnahmen, welche unter anderem einen ersten Austausch zwischen den Nachwuchspolitikern aus unterschiedlichen politischen Parteien und verschiedenen Ländern statt. Die Teilnehmer eint die Arbeit zur Stärkung demokratischer Mechanismen. Die Diplomkurse wurden von Akademiker von internationalem Rang, wie Dr. Carlos Andrés Pérez, Direktor des CAEP, der u. a. einen bereichernden Vortrag über die Macht des Storytellings hielt, durchgeführt Milany Andréa Gómez, eine kolumbianische Expertin für politisches Marketing, sprach über die Analyse der bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in Kolumbien.

Der Tag endete mit einem Besuch im Consejo de Medellín (Stadtrat von Medellín), wo wir die Möglichkeit eines Gespräches mit dem Stadtratspräsidenten Lucas Cañas hatten. Ein weiterer wichtiger Austausch fand mit dem oppositionellen Stadtratsmitglied Sebastián López, statt, der viele Fragen beantwortete und mit den Teilnehmenden über Politik und die Funktionsweise der lokalen Gesetzgebung diskutierte.

Im weiteren Verlauf der Woche nahmen die Teilnehmenden an weiteren Fortbildungsmaßnahmen mit wichtigen Akademikern teil und hatten die Möglichkeit, sich auszutauschen. Stärkung von Institutionen, Konsens und nachhaltiger Entwicklung durch den politischen Dialog zu erreichen, sind die großen Herausforderungen der Zukunft.

 

Alejandro Miranda

Argentinien
 

 

EINE VERANTWORTUNGSVOLLE UND KOHÄRENTE POLITISCHE BERUFUNG

Ein Tag, der von der Notwenigkeit geprägt ist, die Demokratie zu verteidigen, ohne die Grundsätze, die uns bewegen, aufzugeben.

Die KAS stellte gemeinsam mit dem CAEP ihr Lexikon mit dem Titel „Lexikon für Nicht-Politiker“ vor. Dieses Projekt, welches jungen Menschen die Politik näherbringen soll, kombiniert eine Printauflage mit multimedialen Inhalten, um die wichtigsten Begriffe des politischen Diskurses in Lateinamerika auf einfache, klare und interaktive Weise zu erklären. Sebastian Grundberger, Leiter des KAS Parteiendialog, und Carlos Andrés Pérez, Leiter des CAEP, erläuterten, wie dieses Wörterbuch entstanden ist und luden die Teilnehmenden ein, es zu nutzen und zu verbreiten.

Paola Bautista de Alemán zeigte anhand des venezolanischen Beispiels auf, wie Wahlen in nicht-demokratischen Umgebungen ablaufen. „Um die Demokratie zu schützen und zu verteidigen, müssen wir die politischen Parteien erhalten und die technischen und politischen Voraussetzungen schaffen, um auf nationaler und internationaler Ebene für Begeisterung bei den Wahlen zu sorgen. Doch das Wichtigste ist, die inneren Herausforderungen der politischen Berufung und der einhergehenden Verantwortung anzunehmen“, sagte die Präsidentin des Instituts FORMA und Mitglied des nationalen Direktoriums der venezolanischen Oppositionspartei Primero Justicia.

Roland Theis, Staatssekretär für Justiz und Europa im Saarland, erläuterte die Herausforderungen, vor denen die CDU in ihrer neuen Position in der deutschen Demokratie steht. Probleme wie der russische Aggressionskrieg gegen die Ukraine oder die ständige Bedrohung der Stabilität für die Europäischen Union zwingen die traditionelle deutsche Volkspartei, sich neu zu erfinden. Dies ist wichtig, um die Aufmerksamkeit der jüngeren Menschen zu bekommen und ihnen Prinzipien wie Freiheit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Integration und soziale Marktwirtschaft vermitteln zu können.

Julio Castillo, Leiter der Stiftung Rafael Preciado Hernández in Mexiko, betonte die Notwendigkeit, ein Narrativ zu entwickeln, das mit den von uns zu verteidigenden Grundsätzen und Werten übereinstimmt. Dies sei der direkteste Weg sei, um das Vertrauen der Bürger in das demokratische Parteiensystem wiederherzustellen. „Wirksame Kommunikation ist kurz, neuartig und erstrebenswert“ schloss Julio Castillo.

Den Höhepunkt des zweiten Campustags stellte ein Besuch des CAEP- Büros dar. Dort erhielt die Gruppe Informationen zur Entstehung der Institution sowie zu der sowohl in Zusammenarbeit mit der KAS als auch individuell geleisteten Bildungsarbeit mit Fokus auf der Stärkung der Demokratie.

Alejandro Fabara Torres

Ecuador
 

 

DIE KAS UND DAS CAEP SCHLIESSEN DAS PROGRAMM CAMPUS INTERNATIONAL “WAHLKAMPFKAMPAGNEN UND WAHLEN“ ERFOLGREICH AB

Zum Abschluss des Treffens sprachen wichtige Redner aus der lokalen Politik, wie der Präsidenten des kolumbianischen Senats, Juan Diego Gómez Jiménez, Senator Nicolás Echeverri und der Geschäftsführer von Telemedellín, Deninson Mendoza, über die Förderung der politischen Bildung und der Demokratie in der Region.

Der Präsident des kolumbianischen Senats, Juan Diego Gómez Jiménez, eröffnete den letzten Tag der Konferenz für die Teilnehmenden der internationalen Veranstaltung „Wahlkampfkampagnen und Wahlen“. Er hob in seiner Rede die Wichtigkeit, „den Weg weiterzugehen und die Demokratie zu respektieren“, hervor. Des Weiteren betonte er, dass den Forderungen der Bürger nachgekommen werden müsse und versucht werden müsse ein Gleichgewicht zu suchen, welches jedem ermöglicht, seine Argumente vorzubringen. Diese haben ihn dazu veranlasst, wichtige Gesetze wie “Matrícula Cero”, welche die junge Menschen bei Beschäftigung und Unternehmertum unterstützen, durchzusetzen. Der Schutz von Frauen und Opfern geschlechtsspezifischer Gewalt ist ein weiteres seiner Hauptanliegen, derzeit setzt er sich für ein Gesetz ein, welches die Zeit der legalen Abtreibung verkürzten soll. Juan Diego Gómez Jiménez sieht in dem sozialen Dialog eine wichtige Voraussetzung für die Politik.

Der ebenfalls geladene Senator Nicolás Echeverri erklärte seinerseits, dass die Ausbildung von Führungskräften in den meisten lateinamerikanischen Parteien hinterherhinkt. Es sei wichtig, dieses politische Problem anzugehen, da „korrupte Gesellschaften keine ehrlichen Politiker suchen“. Um dies zu ändern, sei der einzige ausschlaggebende Faktor die Ausbildung von demokratischen Führungskräften. Daher forderte er die Teilnehmenden der Veranstaltung auf, nicht nur im Diskurs zu verharren, sondern Bildungsmöglichkeiten für ihr politisches Wachstum wahrzunehmen.

Ein weiteres Thema der Veranstaltung war die politische Kommunikation. Hierbei sprach Deninson Mendoza, Geschäftsführer von Telemedellín, über die Beziehung zwischen den Partei- und Politikern und den Medien. Er unterstrich deren enge Beziehung in einer Ära der Hyperinformation und der Explosion der alternativen Medien. Die großen technischen Fortschritte führten dazu, dass Machtverhältnisse ständig ein hohes Maß an ständiger Kommunikation erfordern. Deninson Mendoza, der betonte, dass die KAS für seine politische Bildung wichtig gewesen sei, erklärte, dass es wichtig sei, selbstbewusst zu kommunizieren. Als Leiter des fünft wichtigsten Mediums Kolumbiens und politischer Akteur vertritt Mendoza die Auffassung, dass in der Kommunikation über die Wahrheit gesprochen werden muss.

Zum Abschluss des Tags erinnerte der Leiter des KAS Parteiendialog, Sebastian Grundberger, die Teilnehmenden in seiner Abschlussrede an die drei Tugenden, die ein Politiker seiner Ansicht nach haben sollte: Ehrlichkeit, Bescheidenheit und Beharrlichkeit. Die Werte und Prinzipien würden durch die Art des Handels gezeigt, weshalb es wichtig sei, in schwierigen Momenten standhaft zu bleiben.  

 

Yeici Carolina Carvallo

Venezuela

 

 

Asset-Herausgeber

Zum Kalender hinzufügen
Kontakt

Kristin Langguth

Kristin Langguth
kristin.langguth@kas.de

Asset-Herausgeber

Asset-Herausgeber