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Veranstaltungsberichte

"Als humanistische Politiker müssen wir versuchen, die Menschen anzusprechen, ohne in Populismus zu verfallen.

Reflexionen von #CampusRedKAS

Der erste Tag des Campus Führung und gute Praktiken für politisches Handeln wurde von Dr. Kristin Wesemann eröffnet, die einen Überblick über die Entstehung des Humanistischen Netzwerks für Lateinamerika und die gemeinsame Arbeit mit der Konrad-Adenauer-Stiftung gab.

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Der erste Tag des Campus Führung und gute Praktiken für politisches Handeln wurde von Dr. Kristin Wesemann eröffnet, die einen Überblick über die Entstehung des Humanistischen Netzwerks für Lateinamerika und die gemeinsame Arbeit mit der Konrad-Adenauer-Stiftung gab.


Aus Brasilien erhielten wir Grüße und Unterstützung von Reinaldo Themoteo, dem Vertreter der Konrad-Adenauer-Stiftung Brasilien.


Zu Beginn der Vorträge erläuterte der deutsche Bundestagsabgeordnete Gordon Hoffmann die Situation in Deutschland angesichts eines neuen Wahlprozesses und wie sich die CDU auf eine Wiederwahl von Bundeskanzlerin Angela Merkel vorbereitet.


Das Aufkommen populistischer Strömungen wurde von Hoffmann am Beispiel der AFD analysiert, die mit einer populistischen Ausrichtung auf die deutsche politische Bühne trat, aber vom System selbst neutralisiert wurde.


Deutschlands neue Herausforderungen drehen sich um die Stärkung der Europäischen Union, die durch nationalistische und rupturistische Phänomene wie den Brexit und die Flüchtlingskrise, die die europäische Gesellschaft gespalten hat und bei der Deutschland eine führende Rolle gespielt hat, beschädigt wurde. Er hob auch das von Merkel geförderte internationale Programm hervor, das sie dazu veranlasst hat, strategische Allianzen mit lateinamerikanischen Ländern wie Argentinien und Mexiko zu suchen, um geopolitische Allianzen zu bilden, die dem populistischen Vormarsch in der Region entgegenwirken. Für Hoffmann befindet sich die Gesellschaft in einer Zeit der "Unsicherheit und Komplexität". Die Welt bewegt sich schneller und die Informationskanäle wachsen exponentiell. Das zwingt Parteien wie die CDU, die in der Regierungsverantwortung stehen, Strategien zu entwickeln, um die Bürgerinnen und Bürger zu erreichen, die diesen neuen Realitäten Rechnung tragen.


Die Politik der offenen Arme" von Bundeskanzlerin Merkel in der Flüchtlingskrise ist in der deutschen Gesellschaft insgesamt nicht gut angekommen, was sie dazu veranlasst hat, neue Wege zu entwickeln, um die Absichten ihrer Regierung gegenüber den Flüchtlingen zu kommunizieren, indem sie die menschliche und sentimentale Seite des Problems besonders betont.


Abschließend analysierte der Abgeordnete Hoffmann die Situation Deutschlands gegenüber der Europäischen Union und stellte fest, dass die Rolle Deutschlands heute nicht nur darin bestehe, der wirtschaftliche und kommerzielle Motor des alten Kontinents zu sein, sondern auch der Hüter und Förderer der humanistischen Werte, die einem an Krieg gewöhnten Kontinent Frieden gebracht haben.


Der zweite Vortrag des Tages wurde von Manfred Pentz, MdB, gehalten, der erklärte, wie die Kampagnen der CDU funktionieren und vor welchen Herausforderungen sie als Partei angesichts der neuen Realitäten der Wähler steht, die im September ihre neue Regierung wählen werden.


Für Pentz funktioniert der traditionelle Wahlkampf in Deutschland nicht mehr und es müssen dringend neue Wege gefunden werden, um näher an die Menschen heranzukommen. Die neuen Szenarien haben eine niedrige Wahlbeteiligung ergeben, was die Partei bei den Wahlen begünstigt hat, sie aber nicht darauf vorbereitet, sich um die neuen Wähler zu bemühen, die in Zukunft entscheiden werden.


Die Demobilisierung der Wählerschaft am Wahltag und die Briefwahl sind die großen logistischen Herausforderungen für die CDU in der Nach-Merkel-Ära.


Es gibt ein starkes Engagement für die Vorbereitung der Kandidaten und die Annahme neuer Strategien, was zu Aktivitäten wie Tür-zu-Tür-Kampagnen in verschiedenen deutschen Stadtteilen geführt hat und die Politiker zurück auf die Straße und in direkten Kontakt mit den Menschen gebracht hat.


Intern befindet sich die CDU in einem Prozess der Selbstevaluierung und des strukturellen Wandels, weshalb sie durch interne Umfragen und Fokusgruppenmessungen, die die schwächsten Punkte erfassen sollen, um sie zu stärken und die Bedürfnisse der neuen Wählerschaft neu zu entdecken, eine starke Messung durchführt. Abgeordneter Pentz schloss mit der Feststellung, dass bei der Durchführung einer politischen Kampagne ein Wandel erforderlich sei und dass man sich Praktiken aneignen müsse, die zuvor nicht praktiziert wurden, und Verhaltensweisen, die die Gefühle der Menschen ansprechen.


Im zweiten Teil des Tages begrüßten wir César Navarrete aus Mexiko mit seinem Vortrag über die Herausforderung der Authentizität.


Der Schwerpunkt des Vortrags von Professor Navarrete lag auf der Wahrheit und Authentizität von Politikern, was uns zu der Frage veranlasste, warum wir Politik machen? Wir haben einige Beispiele für antisystemische und populistische politische Kampagnen analysiert, bei denen Außenseiter auf fruchtbaren Boden gestoßen sind, sowie die Auswirkungen, die sie auf ihre jeweiligen Wahlszenarien hatten.


Diese neue Dynamik der politischen Realität, vor allem in Lateinamerika, hat das Bild der Gesellschaft von den Politikern verändert und die Erfahrung über die Ideen gestellt, wenn es darum geht, das Votum der Wählerschaft zu bestimmen.

Die Herausforderung für uns als junge Politiker besteht laut Professor Navarrete darin, nach Dingen zu suchen, die junge Menschen mobilisieren und sensibilisieren, wie es in den USA mit Bernie Sanders geschehen ist.


Dazu ist es notwendig, die Werte Vertrauen und Authentizität in den Mittelpunkt der politischen Entwicklung zu stellen, da die Menschen zunehmend für Personen und nicht für politische Parteien stimmen.


Als humanistische Politiker müssen wir versuchen, mit den Menschen in Kontakt zu treten, ohne in Populismus zu verfallen, und dafür ist es unerlässlich, unsere persönlichen Erfahrungen und die Werte, die wir in unserem Leben pflegen, in unsere Botschaft einzubringen.


Zum Abschluss des Tages erläuterte der brasilianische Spezialist für soziale Netzwerke, Quintino Gomes, die Realität der brasilianischen Politik in Bezug auf die Kommunikation, wobei er davon ausging, dass Brasilien ein Land mit sehr großen Ausmaßen ist, in dem die traditionelle Kommunikation praktisch unmöglich ist.


Für Gomes ist die Nutzung der Netze (rund um die Uhr) von grundlegender Bedeutung, um den spärlichen Zugang zu anderen Kommunikationskanälen zu kompensieren, vor allem weil die brasilianische Gesellschaft jüngsten Messungen zufolge den über die Netze verbreiteten Informationen immer mehr vertraut.


Dieses neue Szenario bringt auch neue Probleme mit sich, die es zu bewältigen gilt, wie z. B. "Fake News", die eine sehr engagierte Arbeit erfordern, um ihre Auswirkungen zu minimieren.


Nach den Konferenzen hielt der Präsident des Humanistischen Netzwerks für Lateinamerika, Juan Galíndez, die Abschlussrede, in der er die Ausführungen der einzelnen Redner Revue passieren ließ und darauf hinwies, dass das Ziel dieses Netzwerks und der gemeinsamen Arbeit mit der Adenauer-Stiftung darin besteht, die humanistischen Werte zu vertiefen und zu verbreiten, die immer notwendiger werden, um die neuen politischen Szenarien des amerikanischen Kontinents zu bewältigen.


Überlegungen von Diego Silveira, Uruguay

Gilcimeire Macagnan, politischer Berater in Brasilien und Spezialist für Regierungskommunikation, erläuterte die Bedeutung von Führungsqualitäten in einer Wahlkampagne und wie man sie erreichen kann. Gilcimeire leitete einen bereichernden Workshop, in dem zwei Teams simuliert wurden, die zwei Kandidaten mit unterschiedlichen Eigenschaften unterstützten und die die Bevölkerung (drittes Team) überzeugen mussten, um zu gewinnen. Im Anschluss daran hatten wir die Gelegenheit, einen großartigen Vortrag von Eduardo Rengifo, Mitglied des Humanistischen Netzwerks für Lateinamerika und Präsident des Sozialfonds Miranda in Venezuela, zu hören, der über das Wort "Leadership" und die Bedeutung von Teamarbeit für gute Praktiken im politischen Handeln sprach. In der Mitte seines Vortrags stellte er eine Aufgabe vor, die in Teams zu lösen war. Dabei ging es darum, ein Ei daran zu hindern, zu zerbrechen, wenn es aus einer bestimmten Entfernung geworfen wird, wobei das Team ein Element bauen musste, das das Ei bei seinem Fall unversehrt auffängt und nicht zerbricht.

Am Ende des Tages gab es einen Raum, um Projekte und Ideen der Mitglieder des Netzwerks in jedem Land zu landen und damit zu beginnen, Themen zu priorisieren, die Teil der Agenda des Netzwerks für das Ende dieses Jahres und den Beginn des Jahres 2018 sein werden. Die Übergabe der Zertifikate fand am Nachmittag des 23. Juni durch Dr. Kristin Wesemann und Juan Galíndez statt.

Überlegungen von Alejandra Hormaza, Kolumbien

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