Veranstaltungsberichte
„Florecer lejos de casa, testimonios de la diáspora venezolana“ (auf Deutsch: „Aufblühen fern der Heimat – Zeugnisse der venezolanischen Diaspora“), so lautet der vollständige Titel des Werks, das die KAS Montevideo mit ihrem Regionalprogramm Parteienförderung und Demokratie in Lateinamerika an diesem 19. November gleich zwei Mal in Santiago de Chile vorstellte. Es nahmen der Leiter des KAS-Auslandsbüros in Chile, Andreas Klein, der Vorsitzende der chilenischen Behörde für Migration, Álvaro Bellolio, zwei Vertreter des Innenministeriums, die Autorinnen Mireya Tabuas (Chile), Paola Soto (Argentina), María Eugenia Rodríguez (Panama) sowie der Koordinator und Herausgeber des Buches, Ángel Arellano, teil.
Andreas Klein begrüßte bei der Veranstaltung am Vormittag die Initiative des Buches, das die Zeugnisse von 14 venezolanischen Journalisten und Schriftstellern vereint, die in verschiedenen Ländern Lateinamerikas, Europas und den USA leben. Er bekräftigte, dass das Thema der Migration die größte Herausforderung des 21. Jahrhunderts ist und die KAS somit in der Verantwortung ist, das Thema aus verschiedenen Perspektiven heraus zu behandeln. Er lud ein, die Thematik gemeinsam zu reflektieren und zu diskutieren, wie die Aufnahmeländer der Situation am besten gerecht werden können.
Als Vertreter der chilenischen Regierung betonte Álvaro Bellolio, dass von Seiten der chilenischen Behörden ein großes Interesse daran bestehe, das Thema der Migration mit größter Sorgfalt und Ernsthaftigkeit zu behandeln. Dies gelte insbesondere für die Migration von Venezolanern nach Chile, die in den letzten fünf Jahren exponentiell gestiegen ist: auf über 300.000 Menschen. Bellolio berichtete, dass sich die Bearbeitungsdauer der eingereichten Asylanträge reduziert habe. Je schneller die Migranten ihre Papiere und somit einen legalen Status im Land erhielten, desto schneller und besser könnten sie sich in die Gesellschaft integrieren.
Ángel Arellano, Projektkoordinator der KAS Montevideo, stellte den Aufbau und die verschiedenen Artikel des Sammelbands vor. Anschließend präsentierte die venezolanische Journalistin und Schriftstellerin Mireya Tabuas ihr Kapitel, das vom Ankommen und Einleben in Chile erzählt. Es folgte Paola Soto, die heute in Buenos Aires lebt und dort als Journalistin und Schriftstellerin arbeitet. Wie auch Mireya Tabuas hat sie es geschafft, im Ausland Fuß zu fassen und von dort aus ihre Literatur zu veröffentlichen.
Als letzte war die aus Caracas stammende Journalistin María Eugenia Rodríguez an der Reihe. Sie lebt momentan in Panama-Stadt und sprach über den Prozess des Rückkehrens, da Panama in diesem Bereich eine Ausnahme ist: Hier ist die Zahl der schutzsuchenden Venezolaner rückläufig.
Die Buchvorstellungen fanden in den Räumen der Stiftung Base Pública statt, die in Santiago de Chile die Bürgerbeteiligung in der Demokratie stärken möchte. Am späten Nachmittag verwandelte sich die Dachterrasse der Stiftung im Vorlauf zur zweiten Buchvorstellung dieses Tages in einen Ort der Zusammenkunft von interessierten Chilenen und Venezolanern. Erneut waren Vertreter des chilenischen Innenministeriums sowie venezolanischer Nichtregierungsorganisationen anwesend. Es entwickelte sich ein interaktiver Abend, an dem sich die Anwesenden auch über andere aktuelle Projekte des Regionalprogramms Parteienförderung und Demokratie in Lateinamerika austauschten. Eröffnet wurde der Abend durch eine Begrüßung von Annika Herrmann, Projektkoordinatorin der KAS Chile. Die Autorinnen und der Herausgeber von „Florecer lejos de casa“ unterhielten sich mit den Gästen und luden dazu ein, sich das Buch kostenfrei im Internet runterzuladen, unter: www.dialogopolitico.org/libros/
Die KAS Montevideo und das Regionalprogramm bedanken sich besonders herzlich beim Team des Auslandsbüros Chile, das maßgeblich zu der Organisation der Veranstaltung beigetragen hat.