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Zugang zu und Verteilung von natürlichen Rohstoffen spielen eine zunehmend wichtige Rolle als Quellen von Konkurrenz und Konflikten - insbesondere im Umfeld der sich schnell entwickelnden Volkswirtschaften, wo wirtschaftliches Wachstum zu einem bedeutenden Anstieg der Nachfrage nach Rohstoffen geführt hat. In Asien werden diese Spannungen durch zahlreiche Streitigkeiten über die Souveränität über einzelne Grenzbereiche und maritime Gebiete verschärft. Der Wettbewerb um den Zugang zu Ressourcen hat daher das Potenzial, sowohl diplomatische Spannungen als auch direkte (militärische) Konflikte anzuheizen. Mehrere aktuelle Weißbücher asiatischer Länder betonen schon heute als Zweck erhöhter Ausgaben zur Landesverteidigung entweder die Notwendigkeit, den Zugang zu Rohstoffen zu sichern oder das Potential von Konflikten bei der Kontrolle über Ressourcen.
Allerdings sind die Beziehungen zwischen Rohstoffen und Geopolitik sehr komplex und werden durch eine Reihe von ideologischen, institutionellen, politischen und wirtschaftlichen Faktoren beeinflusst. Der Bedarf an und die Förderung von Rohstoffe kann auch zu weiteren Gebietsansprüche beitragen, indem ein Staat im umstrittenen Gebiet Infrastrukturen aufbaut.
Die Beziehungen zwischen Rohstoffen und Hoheitsansprüchen zu begreifen hilft nicht nur, die Konkurrenz um Ressourcen zu entschärfen, sondern auch neue Mechanismen zu Konfliktprävention und -entschärfung zu entwickeln.