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Veranstaltungsberichte

Internationale Summer School zu Klimawandelanpassung

Einwöchiger Kurs in Nepal für junge Teilnehmer aus Südasien

KAS RECAP, das Consortium of South Asian Think Tanks (COSATT) und die Universität Kathmandu organisierten gemeinsam die Internationale Summer School zum Klimawandel. Die einwöchige Veranstaltung in Nepal bot jungen Teilnehmern aus Südasien die Möglichkeit, vor Ort ihr Wissen über Auswirkungen des Klimawandels sowie Anpassungsmaßnahmen zu vertiefen.

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Der Klimawandel betrifft alle Regionen der Welt. In Südasien sind seine Folgen allerdings besonders schwerwiegend. Ohne weitreichende Mitigations- und Anpassungsmaßnahmen werden sich die Auswirkungen auf Millionen von Menschen und auf diverse Ökosysteme in den kommenden Jahrzehnten voraussichtlich weiter verschlimmern. Steigende Temperaturen, sich verändernde Monsunverläufe, Gletscherschmelze, Anstieg des Meeresspiegels und extreme Wetterereignisse sind Folgen. SAARC-Länder stehen an vorderster Front klimabedingter Katastrophen, mit Auswirkungen auf Gesundheit, Ernährungssicherheit und Migration.

Die International Summer School on Climate Change, die dieses Jahr zum zweiten Mal stattfand, zielt darauf ab, die Jugend Südasiens zu schulen und Teilnehmern praktisches Wissen über den Klimawandel und seine Auswirkungen in der Region zu vermitteln. Das Programm ermöglicht den Teilnehmern, ein umfassendes Verständnis der Zusammenhänge, Auswirkungen sowie potentieller Lösungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel zu entwickeln und ihnen Wege aufzuzeigen, zu informierten Akteuren und zukünftigen Führungskräften bei der Bewältigung dieses kritischen Problems zu werden.

Dazu luden KAS RECAP und COSATT Studenten, Forscher und junge Berufstätige nach Nepal ein. Nach der offiziellen Eröffnungsfeier waren die folgenden eineinhalb Tage gefüllt mit Vorträgen und Präsentationen von Lehrern und Experten aus verschiedenen südasiatischen Ländern. Die Teilnehmer erhielten eine allgemeine Orientierung zu klimawandelbezogenen Themen und allgemeiner Terminologie, gefolgt von ausführlichen Präsentationen zu den Auswirkungen des Klimawandels in Nepal, Pakistan, Bangladesch und im Himalaya Gebiet allgemein; zu Anpassungsmaßnahmen in Bhutan sowie zu Auswirkungen auf die Lebensgrundlagen von gefährdeten Gemeinschaften in der weiteren Region Südasiens.

Ausgestattet mit diesen Erkenntnissen und Einblicken wurden die Teilnehmer in Kleingruppen aufgeteilt, um sich auf Forschungsprojekte im Feld vorzubereiten. Mit seiner vielfältigen Geografie und den unterschiedlichen klimatischen Bedingungen bietet Nepal zahlreiche Beispiele für Auswirkungen von durch den Klimawandel verursachten extremen Wetterereignissen. Dürre, extreme Überschwemmungen, unregelmäßige Regenfälle oder der Rückgang des Wassers aus schneegespeisten Flüssen haben direkte und sichtbare Auswirkungen auf die Biodiversität und die Lebensgrundlagen der Menschen. In ihren jeweiligen Gruppen erstellten die Studenten Konzepte ihrer Forschungsvorhaben und zu Methoden der Datenerhebung und -analyse. Die Präsentation dieser Vorbereitungen rundeten den Tag ab.

Am nächsten Morgen gingen die Gruppen in ein nahegelegenes, kleines Dorf, um ihre Forschungsvorhaben umzusetzen und Informationen darüber zu erhalten, ob und wie sich der Klimawandel auf die lokalen Gemeinschaften auswirkt. In schwierigem hügeligem Gelände auf einer Höhe von über 2000 Metern über dem Meeresspiegel führten die Schüler Interviews mit Dorfbewohnern und erlebten hautnah die Nöte der örtlichen Kleinbauern, bevor sie ihre Ergebnisse später am Nachmittag Lehrern und ihren Mitschülern präsentierten.

Nach diesen eher stichprobenartigen Einblicken besuchten Schüler und Lehrer am nächsten Tag das Internationale Zentrum für Integrierte Entwicklung in Bergregionen (ICIMOD) in der Nähe von Kathmandu. Als regionales zwischenstaatliches Lern- und Wissenszentrum für die Hindukusch-Himalaya-Region half das Zentrum den Schülern dabei, besser zu verstehen, wie sich der Klimawandel überproportional auf bestimmte Gemeinschaften auswirkt, je nach Grad ihrer jeweiligen Verwundbarkeit. Pragmatische Anpassungsmaßnahmen konnten aus erster Hand erlebt werden, von kostengünstigen solarbetriebenen Bewässerungspumpen und Peltric-Set-Technologien bis hin zu gemeindebasierten Hochwasserfrühwarnsystemen – Maßnahmen, die dazu beitragen können, Gemeinschaften von klimaanfälligen zu klimaresistenten zu machen. Zurück in der Gemeinschaftsunterkunft endete die Veranstaltung mit der feierlichen Verleihung der Teilnehmerzertifikate.

In ihrem zweiten Jahr hat die KAS-COSATT International Summer School on Climate Change erneut ihren Wert als wirkungsvolle Maßnahme zum Kapazitätsaufbau unter Beweis gestellt. Es ermöglicht jungen Teilnehmern mit unterschiedlichen Hintergründen aus ganz Südasien, umfassend über den Klimawandel und seine Auswirkungen zu lernen und bewährte Praktiken in der Region zu beobachten. Bei den Teilnehmern steigert die Veranstaltung das Bewusstsein und das Verständnis für die Wissenschaft des Klimawandels, seine Ursachen und Auswirkungen auf die Region Südasien. Der regionale Kontext sorgt dafür, dass sich die Teilnehmer mit den Themen identifizieren und inspiriert sie dazu, sich aktiv am Klimaschutz zu beteiligen, z.B. indem sie etwas über für Südasien relevante Mitigations- und Anpassungsstrategien lernen. Dadurch wird die südasiatische Jugend in die Lage versetzt, in ihren Gemeinden, Schulen und Universitäten zu Botschaftern der Klimawandelanpassung zu werden.

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Kontakt

Dr. Frederick Kliem

Portrait von Frederieck Kliem

Leiter des Regionalprogramms Energiesicherheit und Klimawandel Asien und Pazifik

Frederick.Kliem@kas.de +852 28822245

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