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Länderberichte

„Seien wir Menschen, nie Unmenschen“

Der Serbische Patriarch Pavle I. ist am Sonntag, den 15. November 2009 um 10.45 in Belgrad gestorben. Er befand sich seit 2007 wegen Krankheit in einem Belgrader Krankenhaus. In Serbien hat die Regierung aus Anlass des Todes von Patriarch Pavle I. drei Tage Trauer angeordnet. In der Stadt Belgrad dauert die Trauer vier Tage.

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Lebenslauf

Patriarch Pavle, das 44. Oberhaupt der Serbischen Orthodoxen Kirche (SOK) gerechnet vom Hl. Sava (12.-13. Jh.), wurde am 11. September 1914 im Dorf Kucanci in Slawonien (heute in der Republik Kroatien) geboren. Sein weltlicher Name lautete Gojko Stojcevic.

Die Grundschule absolvierte der künftige Patriarch in seinem Geburtsort, die niedere Stufe des Gymnasiums im bosnischen Tuzla und die Oberstufe in Belgrad. Die sechs Jahre dauernde Priesterseminar-Ausbildung absolvierte er 1936 in Sarajevo.

Im Jahre 1954 wurde Gojko Stojcevic zum Priestermönch Pavle geweiht. Danach verbrachte er zwei Jahre in Athen, wo er an der Theologischen Fakultät Studien zum Neuen Testament und Liturgie betrieb. Nach seiner Rückkehr in die Heimat wurde er 1957 zum Bischof von Raszien-Prizren gewählt. Seine Diözese umfasste das gesamte Gebiet von Kosovo-Metohija. In den 33 Jahren seiner Amtszeit als Bischof von Raszien-Prizren ließ er alte Kirchen renovieren und förderte den Bau neuer Gotteshäuser. Auch kümmerte er sich um das Priesterseminar in Prizren.

Pavle I. wurde am 2. Dezember 1990 in Belgrad als Patriarch inthronisiert. Seine Inthronisierung in Pec (Kosovo-Metohija), dem mittelalterlichen Patriarchensitz, fand am 2. Mai 1994 statt.

Seit etwa zwei Jahren befand sich der Patriarch im Militärkrankenhaus in Belgrad. Vertreten wurde er in dieser Zeit von Metropolit Amfilohije von Montenegro.

Sein ganzes Leben hat der Serbische Patriarch Pavle I. der Kirche gewidmet. In der Bevölkerung war er wegen seiner Bescheidenheit, seiner Hilfe für die Armen und seines heiligmäßigen Lebens sehr beliebt.

Die Konrad-Adenauer-Stiftung richtete ihre Kondolenz an die Heilige Synode der Serbsichen Orthodoxen Kirche, die hier in Ausschnitten wiedergegeben wird:

„Obwohl der Schmerz und der Verlust, den wir mit dem ganzen serbischen Volk teilen, sehr groß sind, haben wir als Christen eine unerschütterliche Hoffnung in die Auferstehung des ganzen Universums, die uns Trost gibt angesichts des Verlustes einer universalen Persöhnlichkeit, wie Seine Heiligkeit eine war.“

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