Zum zweiten Mal brachte das RP SIPODI Ostafrika eine Gruppe junger Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus den Bereichen Internationale Politik, Sicherheit und Diplomatie zusammen. Ziel der Akademie war es, den Teilnehmenden vertiefte Kenntnisse in internationalen und sicherheitspolitischen Fragestellungen zu vermitteln und ihnen gleichzeitig zu ermöglichen, ostafrikanische Sichtweisen in einen breiteren weltweiten Zusammenhang einzuordnen. Vorträge, Arbeitsgruppen und angeregte Gespräche ermöglichten dabei eine fruchtbare gemeinsame Arbeit.
Am 26. August eröffnete Nils Wörmer, Leiter des RP SIPODI Ostafrika, offiziell die zweite KAS Geopolitics Academy (KGA). In seiner Begrüßung hob er die geopolitischen Veränderungen der letzten Jahre hervor und betonte die zunehmende Bedeutung fundierter sicherheitspolitischer Kenntnisse, die über reine Regionalexpertise hinausgehen. Die Akademie solle junge Fachkräfte dazu befähigen, sicherheitspolitische Fragestellungen sachkundig zu prüfen und einzuordnen. Ein gemeinsames Abendessen mit dem Team der KAS SIPODI sorgte bereits am ersten Abend für einen gewinnbringenden Austausch von Erfahrungen und das gegenseitige Kennenlernen.
Um ihre Fachkenntnis einzubringen, reisten Dr. Christian E. Rieck, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Militärgeschichte und Kulturgeschichte der Gewalt an der Universität Potsdam, sowie Dr. Julian Vöje, Geschäftsführer bei Secori, aus Deutschland an. Unterstützung erhielten sie von Prof. Kasaija Phillip, Professor für Politikwissenschaft an der Makerere-Universität in Kampala, Dr. Frederick Golooba-Mutebi, Politikwissenschaftler und Autor, sowie Angelo Izama, Analyst und Publizist aus Kampala.
Im Laufe der Woche setzte sich die Gruppe eingehend mit Fragen internationaler und sicherheitspolitischer Entwicklungen auseinander. Dr. Christian Rieck, der den erstenTag der Akademie leitete, behandelte unter anderem die weltweite deutsche Entwicklungspolitik, stellte die deutsche Rolle in der europäischen „Zeitenwende“ dar und gab eine umfangreiche Einführung in das Verfassen von Politikempfehlungen.
Dr. Julian Vöje sprach unter anderem über die jüngsten Versuche Russlands, Einfluss in Afrika südlich der Sahara zu nehmen. Prof. Kasaija Phillip bereicherte die Akademie mit einem Vortrag über Afrikas Außenpolitik im Zeichen der Globalisierung, während Angelo Izama die Nahost-Strategien gegenüber Afrika betrachtete. Zudem stellte die ebenfalls angereiste Akademie-Absolventin Dr. Zohra Mohamed Omar eine Fallstudie zu Dschibutis Bedeutung als weltweiter Verkehrsknotenpunkt in Ostafrika vor, an die Dr. Golooba-Mutebi mit einem Beitrag zur pragmatischen Außenpolitik Ruandas anknüpfte.
Alle Veranstaltungen zeichneten sich durch lebhafte Gespräche und einen intensiven Austausch aus und trugen zum Entstehen neuer Blickwinkel auf aktuelle sicherheitspolitische Herausforderungen bei. Einen feierlichen Abschluss fand die zweite Kampala Geopolitics Academy am 30. August mit einer Veranstaltung im Kalanoga Resort, bei der die Teilnehmenden konkrete politische Handlungsvorschläge aus den vorangegangenen Arbeitsgruppen besprachen und ihre Urkunden erhielten.
Über diese Reihe
Die Konrad-Adenauer-Stiftung, ihre Bildungsforen und Auslandsbüros bieten jährlich mehrere tausend Veranstaltungen zu wechselnden Themen an. Über ausgewählte Konferenzen, Events, Symposien etc. berichten wir aktuell und exklusiv für Sie unter www.kas.de. Hier finden Sie neben einer inhaltlichen Zusammenfassung auch Zusatzmaterialien wie Bilder, Redemanuskripte, Videos oder Audiomitschnitte.