Vor dem Hintergrund subregionaler soziopolitischer und sicherheitspolitischer Spannungen organisierte das Programm SIPODI West der Konrad-Adenauer-Stiftung am 10. und 11. Juli 2025 in Dakar ein Regionalseminar zum Thema
„Der Platz der Sicherheitspolitik in der Wahlkampagne: Welche Rolle spielen die Medien?“
An dieser Veranstaltung nahmen Journalisten, Forscher, Kommunikationsfachleute und Vertreter institutioneller Akteure teil, um über die Berichterstattung der Medien über Sicherheitsfragen in Wahlkampfzeiten zu diskutieren.
Eine Eröffnung mit starker symbolischer Bedeutung
Unter dem Vorsitz des Direktors des SIPODI-Programms, Dr. Tobias Ruettershoff, und des Präsidenten des Netzwerks afrikanischer Journalisten für Verteidigungs- und Sicherheitsfragen (REJA-DS) wurde in der Eröffnungszeremonie die Bedeutung eines konstruktiven Dialogs zwischen Medien, Sicherheitsexperten und politischen Entscheidungsträgern hervorgehoben. Die Redner betonten die Notwendigkeit einer professionelleren Berichterstattung über Sicherheitsfragen, insbesondere in Wahlzeiten, in denen Desinformation und Spannungen häufig auftreten.
Wahlprogramme noch zu weit entfernt von Sicherheitsfragen
Im Laufe der Podiumsdiskussionen stellten die Teilnehmer fest, dass trotz der entscheidenden Bedeutung für die regionale Stabilität die politischen Programme insbesondere in West- und Zentralafrika kaum Inhalte zu Sicherheitsfragen enthalten. Sie wiesen auf die Komplexität des Themas für die Medien, den Mangel an Fachausbildung und die Notwendigkeit hin, die Kandidaten zu ermutigen, diese Fragen stärker in ihre Vorschläge einzubeziehen.
Erfahrene Experten für eine grundlegende Debatte
Unter der Leitung von Experten wie Dr. Bakary Sambe, Direktor des Timbuktu Institute, bot das Seminar wertvolle Einblicke in die beruflichen Praktiken, rechtlichen Rahmenbedingungen und bewährten Verfahren auf dem Kontinent. Die Referenten betonten die Bedeutung der journalistischen Ethik, der Überprüfung von Fakten und eines ständigen Dialogs mit zuverlässigen Quellen, um die Wähler besser zu informieren und eine Wahlkampagne zu fördern, die über die rein militärische Dimension hinausgeht und sich auf die Sicherheit konzentriert.
Eine konstruktive regionale Dynamik
Journalisten aus Côte d'Ivoire, Benin, Togo, der Demokratischen Republik Kongo, Guinea und Senegal betonten den Bedarf an kontinuierlicher Weiterbildung, einem besseren Zugang zu öffentlichen Informationen und einem Rahmen für eine nachhaltige Zusammenarbeit mit den Verteidigungs- und Sicherheitskräften. Die Vielfalt der Profile – investigative Journalisten, Redaktionsleiter, institutionelle Kommunikatoren – ermöglichte einen regen Austausch und konkrete Empfehlungen.
Das langfristige Engagement des SIPODI-Programms
Dieses Seminar ist Teil der kontinuierlichen Arbeit des SIPODI-Programms zur Förderung der demokratischen Regierungsführung und Stabilität in Westafrika. Mit der Schaffung solcher Dialogforen möchte die Konrad-Adenauer-Stiftung transparente, verantwortungsvolle und informierte Wahlprozesse fördern.
Wichtigste Empfehlungen
✔️ Stärkung der Kapazitäten von Journalisten im Bereich Sicherheit und Wahlberichterstattung;
✔️ Einrichtung permanenter Dialogforen zwischen Medien und Sicherheitsinstitutionen;
✔️ Integration von Medien- und Bürgerbildung in die Friedenspolitik;
✔️ Förderung der Zusammenarbeit zwischen Regulierungsbehörden, Wahlbehörden und Medien;
✔️ Bewährte Praktiken zur Prävention von Hassreden fördern;
✔️ Politische Akteure für Sicherheitsfragen sensibilisieren.
Durch seinen Beitrag zu einer besseren Berücksichtigung von Sicherheitsfragen in Wahlkampfführungen bekräftigt das SIPODI-Programm seine Mission: den Aufbau eines friedlichen, sicheren und medienverantwortungsbewussten Wahlraums in Westafrika zu begleiten.