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Veranstaltungsberichte

Gemeinsame Werte in Europa?

Stärken und Schwächen im normativen Selbstverständnis

Internationale und interdisziplinäre Tagung an der Universität Vechta vom 19.-20. Oktober 2017

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Im Jahr 2017 gibt es gleich ein vierfaches Jubiläum in Bezug auf die Europäische Integration zu würdigen. Da ist zum einen das 60jährige Jubiläum zu den Römischen Verträgen (1957), zum anderen die Ratifizierung zur Einheitlichen Europäischen Akte (EEA) aus dem Jahre 1987. Darüber hinaus existiert aber auch bereits seit einem Vierteljahrhundert der gemeinsame „Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts“ vor dem Hintergrund des Maastrichter Vertrages (1992) und ebenso die Erasmus-Programme, die seit ihrer Implementierung (1987) mittlerweile auch schon auf ein 30jähriges Jubiläum zurückblicken können. Anlässe also genug, sich der systematischen Frageperspektive zu widmen, wo wir in Europa mit der Idee zur Integration von Nationalstaaten in einem supranationalen Verbund derzeit stehen und wie die Bürgerinnen und Bürger dieser Europäischen Union ihre politische, soziale, ökonomische und kulturelle Existenz im Hinblick auf eine alle miteinander verbindende Wertegemeinschaft teilen oder eben auch nicht teilen? Die Erschütterungen und desintegrativen Effekte, welche die EU schon seit einiger Zeit in steigendem Maße erfährt, resultieren nicht zuletzt daher, dass der perspektivische Bezug auf gemeinsame Werte im Sinne einer europäischen Gesellschaft als zivilisatorische Gesamtexistenz in vielen nationalen Mitgliedsstaaten a) nicht vorhanden oder b) unterentwickelt ist bzw. c) sogar z.T. entschieden abgelehnt wird. Die Tagung an der Universität Vechta widmete sich daher der Fragestellung als Leitlinie, inwieweit überhaupt Wertorientierungen eine gemeinsame Grundlage für das europäische Integrationsprojekt darstellen und auf welchen Gebieten diese bisher erfolgreich waren bzw. wo und warum sie auch keine Relevanz bis dato entwickeln konnten. Aus Anlass der oben skizzierten Jubiläen war die Tagung sowohl interdisziplinär als auch international ausgerichtet und folgte hierbei vor allem konzeptionell einer Orientierung auf die Zusammenarbeit mit bestimmten Partneruniversitäten in den EU-Mitgliedsstaaten, die im Rahmen der Erasmusprogramme in den letzten Jahren für den Universitätsstandort Vechta in der Bildungs- und Forschungsvermittlung wichtige Impulse gegeben haben. Vortragssprache war in der Regel deutsch, damit auch das Publikum, hier insbesondere die Studierenden im Auditorium entsprechend informativ eingebunden werden konnten. Zu allen Vorträgen gab es jeweils eine Aussprache und Diskussionsrunde. Die Vorträge der Tagung werden in Buchform veröffentlicht. Hierdurch wird sichergestellt, dass neben einer breiten Öffentlichkeit insbesondere auch die auf Europa bezogene Forschung und Bildungsvermittlung in den verschiedenen Disziplinen an der Universität Vechta gefördert werden kann.

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