Die Mai-Nummer der Politischen Meinung setzt sich mit den Mythen der 68er in doppelter Perspektive auseinander: einerseits mit dem Mythos, der sich um die Studentenrevolte rankt und in ihr die Funktion einer Vitalisierung der Bundesrepublik zu sehen versucht; andererseits werden diejenigen Mythen und Utopien thematisiert, die selbst Movens des Aufruhrs waren und bis heute fortwirken.Eine Analyse intellektuellen Ringens um die symbolische Gewalt stellt die Debatte in den breiten Kontext der Problematik fundamentalistischer Bestrebungen. Die Diskussion wird ergänzt um die persönliche Sicht eines ehemaligen DDR-Dissidenten und einem Blick auf die Impulse, die 1968 von dem Katholikentag in Essen, ausgingen. Weitere Themen sind im Maiuniversitäre Strukturen, die gegenwärtige Sozial- und Wirtschaftspolitik, der Arbeitsmarkt, der Beitrag der Kirche zur Aufarbeitung der NS-Vergangenheit sowie 70 Jahre Subsidiaritätsprinzip. Ein Kommentar focussiert Italien vor der Wahl und die Rolle Berlusconis. In Anlehnung an die von Camus aufgegriffene antike Gestalt des Sisyphos schildert ein philosophischer Beitrag schließlich die Möglichkeit des Denkens zur Sinnhaftigkeit menschlichen Tuns zurückzuführen.
Content
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Es fehlt uns an Subsidiarität
Neue Bahnen für ein 70-jähriges Prinzip
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Politromantischer Rückfall
Zur deutschen Wirkungsgeschichte der 68er-Bewegung
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Die Idee einer Universität
Wie eine "strukturierte Anarchie" Gutes hervorbringen kann
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Die gescheiterte Revolution
Zwischen Naivität und Gewaltbereitschaft
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Als Professor im Jahr 1968
Metaphern und Realitäten der Revolution
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Wulf Schmiese: Fremde Freunde
Deutschland und die USA zwischen Mauerfall und Golfkrieg.
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Zukunftsperspektiven des deutschen Arbeitsmarktes
Neue Strategien sind gefragt
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Caspar von Schrenck-Notzing: Stand und Probleme der Erforschung des Konservatismus
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Umwege des Aufbegehrens
Beobachtungen am Rande einer politischen Debatte
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"Alles neu" macht Berlusconi
Wahlfieber in Italien
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Die Fundamentalisten der öffentlichen Meinung
Zum Kampf der Intellektullen um die symbolische Gewalt
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Dorniger Pfad der Erinnerung
Die katholische Kirche handelt
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Zum Verhältnis von Sozial- und Wirtschaftspolitik
Der Globalisierung begegnen
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Aufstand der Laien
Kritik prägte den Katholikentag 1968 in Essen
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Ulrike Ackermann: Sündenfall der Intellektuellen
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Glücklicher Sisyphos?
Was Philosophie alles vermag