In der Pandemie durchläuft die Globalisierung ein tiefes Wellental. Deutlich treten weltanschauliche Bruchlinien zutage, wie sie etwa die Begriffe „Grenzen“ oder „Offenheit“ markieren. Seit Erscheinen von Karl Poppers „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“ vor 75 Jahren hielt man in den westlichen Demokratien Offenheit für einen positiven Leitwert, während sich der Gegenbegriff „Geschlossenheit“ mit totalitären Systemen verband und negativ konnotiert war. In der Beklemmung des Lockdowns stieg aber das Abgrenzungsbedürfnis wohl mindestens ebenso sehr wie die Sehnsucht nach mehr Außenwelt. Ist das Ideal der Offenheit womöglich nun selbst vor aller Augen an Grenzen gestoßen? Angesichts der noch immer kaum auszulotenden Dimension des Krisengeschehens hat unsere Redaktion die Autorinnen und Autoren des vorliegenden Bandes – teils sind sie der Konrad-Adenauer-Stiftung eng verbunden – gebeten, erste Einsichten und Erfahrungen zur Corona-Pandemie darzulegen. Auch sie waren zuletzt, wie alle, ein Stück weit „aus der Welt“ und entwickeln in ihren Texten Perspektiven für die sich wieder weitenden Horizonte.
Content
Editorial
Fotostrecke: Die Krise vor der Haustür
Corona - erste Einsichten und Erfahrungen
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Zuspruch und Zumutungen
Zu den politischen Folgen der Corona-Pandemie
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Unverfügbarkeit
Vom gescheiterten Versuch, die Grenzen des Machbaren zu bestimmen
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Interview: "Weiter aufeinander achtgeben"
Jens Spahn über Schutzmaßnahmen, besonnenes Verhalten und mehr europäische Souveränität in der Pandemie
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Und wo bleibt Europa?
Die internationale Staatengemeinschaft nach der Coronakrise
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Multiversum der Realitäten
Corona als Katalysator für ein verändertes Politikverständnis
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Push für die Digitalisierung
Veränderungen in der Arbeitswelt
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Krise in der Demokratie - Demokratiekrise?
Ausnahmezustand und demokratischer Verfassungsstaat
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Corona kosmopolitisch
Von nationalen zu globalen Antworten
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"Res publica"
Der Staat ist die Sache der Bürger
Zwischenruf
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Corona und die Folgen
Ein leicht ironischer Zwischenruf eines Vergangenheitsexperten
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"Gimme shelter" (The Stones): COVID-19
Die Corona-Pandemie erfordert einen radikalen Blickwechsel
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Viren als Waffe
Eine politische Rahmenordnung für Biosecurity ist notwendig
Einsichten international
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Andrà tutto bene?
Italien zwischen Wiedergeburt und Katastrophe
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Lincolns Prophezeiung
Donald Trump und die Coronakrise
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Afrikanische Lösungen
Vom speziellen Umgang mit der Pandemie
Krise konkret
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Dem Menschen Ansehen geben
Krankenhausseelsorge in der Coronakrise
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Wie im Krieg?
Der Blick eines syrischen Kriegsflüchtlings auf die Coronakrise
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Von 100 auf 0
Olympionikin zu Hause
Lockdown literarisch
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"Nachspielzeit"
Schreiben unter Corona
Dialog
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"Du bist hier nicht im Fernsehen"
Edda Schönherz, deutsch-deutsche TV-Legende, blickt zurück auf ihre Stasi-Haft
Erinnert
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Unfreiwillige Verwandte
Über Nachkriegsliteratur und -politik in Deutschland
Gelesen
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Halbwissen und Utopie
Thomas Pikettys voluminöse Studie argumentiert auf defizitärer Faktenbasis
Aus der Stiftung
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Aus der Stiftung
Veranstaltungen und Personalia