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Hidschra

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Hidschra, übersetzt Migration oder Auswanderung, bezeichnet ursprünglich die Auswanderung des Propheten Muhammad und seiner jungen muslimischen Gemeinde von Mekka nach Medina im Jahr 622. Innerhalb islamistischer Strömungen hat dieses Konzept eine besondere Bedeutung: Auswanderungen in islamistische Kampfgebiete oder vermeintlich islamische Länder werden in Anlehnung an die Auswanderung Muhammads als hidschra verstanden. Dabei wird impliziert, dass in den Herkunftsländern eine vergleichbare Dschahiliyya vorherrscht wie im Mekka des Jahres 622 (→ s. Dschahiliyya). Vor allem im Wahhabismus (→ s. Wahhabiyya) und in den Schriften Sayyid Qutbs wird die prophetische hidschra als Vorbild für Muslime heute betont (→ s. Qutb, Sayyid): Muslime sollten sich zusammentun und das feindselige Gebiet verlassen und sich an einem sicheren Ort konsolidieren, um später im dschihad das feindselige Gebiet zu besiegen (→ s. Dschihad). Dieses Verständnis von hidschra und dschihad prägt viele gegenwärtige islamistische Strömungen.

– Simon Conrad

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Felix Neumann

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