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Event Reports

„Wer Zukunft will, muss Klimaschutz wählen“

Ein Jahr vor den indonesischen Parlaments- und Präsidentschaftswahlen haben YPB und KAS Indonesien am 1. Oktober an der Gajah Mada Universität in Yogyakarta eine Veranstaltung zu den strategischen Implikationen des Klimawandels für die indonesische Politik durchgeführt.

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Ziel der Veranstaltung war es, wie Moderator Wimar Witoelar eingangs betonte, ein öffentliches Bewusstsein für die Ursachen und Folgen des Klimawandels in Indonesien zu wecken. Ein gestiegenes Interesse der Bürger an Themen wie Umweltschutz und einem schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen könnte auch zu einer zunehmende Beschäftigung der Politiker mit diesen Themen führen. Gerade vor dem Hintergrund der 2014 stattfindenden Parlaments- und Präsidentschaftswahlen müsse der Umweltschutz sowie Fragen des Klimawandels und seine Auswirkungen auf Indonesien stärker in den Blickpunkt der politischen Parteien gebracht werden, forderte der prominente Journalist und Talkshow-Moderator Witoelar.

Dr. Satyawan Pudyatmoko, Dekan der Fakultät für Forstwissenschaften an der Universitas Gajah Mada, freute sich über die mehr als 200 Gäste an der gemeinsamen Veranstaltung von YPB, KAS Indonesien und seiner Fakultät. Gerade Studenten müssten sich verstärkt mit den Themen des Klima- und Umweltschutzes auseinandersetzen, schließlich sei vor allem die zukünftige Generation von den Auswirkungen und Folgen der aktuellen Umwelt- und Klimapolitik Indonesiens betroffen, wie Pudyatmoko in seiner Eröffnungsansprache betonte.

Den Zusammenhang zwischen einem verantwortungsvollen Umgang mit der natürlichen Umwelt und der Wahrung und Einhaltung der Menschenrechte stellte Abetnego Tarigan, Direktor der prominenten Umwelt-NGO Walhi, in seinem Impulsvortrag heraus. In Indonesien seien Themen wie Tourismus, Umwelt, wirtschaftlicher Fortschritt und die Nutzung natürlicher Ressourcen auf das Engste miteinander verbunden. Aufgabe der Politik müsse es daher sein, einen sinnvollen Ausgleich zwischen den unterschiedlichen Interessen zu schaffen. Mit der Einrichtung einer parlamentarischen Kommission, die sich verstärkt mit Umweltfragen beschäftig, sei bereits ein erster Schritt in eine positive Richtung getan.

Die international vielbeachteten Bemühungen Indonesiens, wirtschaftlichen Fortschritt und einen nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen in Einklang zu bringen, waren Teil des Impulsreferats von Gita Syahrani (Senior Associate on Climate Change and Green Investment bei DNC Advocates at Work). Projekte wie REDD und REDD+, mit denen sich Indonesien freiwillig und aus eigener Initiative für einen Rückgang der CO2-Emmissionen im eigenen Land bis 2020 einsetzt, seien überaus erfreulich. Nun gelte es, den Einsatz der Mittel und Instrumente zur Erreichung dieser Ziele weiter zu optimieren, so Expertin Syahrani.

Als mögliche Orientierungshilfe könnte Deutschland dienen, schlussfolgerte Dr. Ahmad Maryudi von der Fakultät für Forstwissenschaften an der Gajah Mada Universität Yogyakarta. Im Bereich des Umweltschutzes, der Bekämpfung des Klimawandels und der Förderung erneuerbarer Energien ist Deutschland bereits seit den späten 1980ger Jahren einer der wichtigsten internationalen Akteure, lobte Maryudi, der in Göttingen promoviert hat und Deutschlands Umwelt- und Klimapolitik daher aus eigener Erfahrung kennt. Besonders hervor hob er die Rolle der aktuellen Bundesregierung unter Bundeskanzlerin Angela Merkel, die sich bereits zu ihrer Zeit als Umweltministerin intensiv für den weltweiten Klimaschutz eingesetzt habe. Indonesien brauche ähnlich engagierte Politiker, um die Auswirkungen des Klimawandels und die veränderte Energieversorgung erfolgreich bewältigen zu können. Wer von seinen indonesischen Landsleuten zukünftig in Frieden und Sicherheit leben wolle, der müsse deshalb zwangsläufig für eine Politik des Klima- und Umweltschutzes eintreten, so Maryudi’s Schlussplädoyer.

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Thomas Yoshimura

Thomas Yoshimura

Resident Representative in Korea Interim Head of the Japan office until July 2024

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