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Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Elysee-Vertrags hielt Herr Jörg Wolff, Leiter des KAS Auslandsbüros Japan, eine Gastvorlesung an der Fakultät für Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen der International Christian University in Tokyo auf Einladung von Prof. Takako Ueta, Botschafterin, ehem. Deputy Head der Mission of Japan to the European Union.

Er erwähnte, dass Deutschland und Frankreich seit dem ersten Beginn des europäischen Projekts der Motor Europas gewesen sein. Dies sei möglich gewesen, da die erreichten Kompromisse, ungeachtet gelegentlich unterschiedlicher Vorstellungen, meist auch für die anderen Mitgliedsstaaten akzeptable gestaltet worden sein. Auf diese Wiese wurden beide Staaten zu entscheidenden Quellen von Ideen und Antrieb für die Sache der europäischen Integration. Ihre Fähigkeit gemeinsame Lösungen selbst inmitten von Konflikten zu erreichen habe den Weg zur europäischen Integration geebnet. Eine balancierte Sicht auf ihre bilateralen Beziehungen eröffne, dass auch wenn die französisch-deutsche Partnerschaft so manch turbulente und verwirrende Zeiten erlebt habe, auch eine Vielzahl von bemerkenswerten Erfolgen erzielt worden sei. Was andeutungsweise am Ende des Zweiten Weltkriegs begann und mit solch Weitsicht im Elysee Vertrag formalisiert wurde, habe sich zu einer außerordentlich engen und vertrauensvollen Freundschaft entwickelt. In völliger Eisntimmung mit dem Geiste der großen Staatsmänner und Urväter der Aussöhnung,Charles de Gaulle und Konrad Adenauer, beruhe diese auf einem Fundament geteilter Werte und gemeinsamer Verantwortung. Weder könne die politische Landschaft Europas noch seine Integration im Bereich der Zivilgesellschaft in der heutigen Form denkbar sein ohne die deutsch-französischen Beziehungen. Bilaterale Projekte und Initiativen haben der Zusammenarbeit Dynamik verliehen, während gemeinsame Impulse und Interessen einen entscheidenden Einfluss auf die europäische Integration gehabt haben. Dass das französisch-deutsche Tandem eine führende Rolle in Europa zu spielen habe werde von den Mitgliedsstaaten der EU gleichermaßen akzeptiert und erwartet.

In der anschließenden Diskussion wurden Fragen zur Rolle kleinerer EU-Mitgliedstatten gestellt, ob etwas aus der französisch-deutschen Versöhnung für japanisch-chinesischen Beziehungen zu lernen sei, zur deutschen Wiedervereinigung und der Erweiterung der EU, sowie zur Zukunft Europas angesicht der aktuell gegebenen wirtschaftlichen und finanziellen Probleme.