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In ihrem Vortrag stellte die stellvertretende Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung und Professorin für deutsche Außenpolitik, europäische Integration und transatlantische Beziehungen die Bedeutung gemeinsamer Werte und Interesse für die Formulierung außenpolitischer Ziele und Inhalte heraus. Aufgabe der Politik sei es, stets das Gleichgewicht zwischen nationalen Interessen und den von der eigenen Bevölkerung sowie der internationalen Gemeinschaft vor allem in Form der Dokumente der Vereinten Nationen festgelegten Normen und Werte in jedem einzelnen Fall außenpolitischer Entscheidungsfindung zu erörtern und auszuloten. Dabei betonte sie, dass Interessen und Werte zwei unabhängige Faktoren seien, deren Beziehung zueinander je nach Sachlage unterschiedlich ausfalle. Für Deutschland, Europa und die anderen demokratischen Staaten der Weltgemeinschaft sei es eine Selbstverständlichkeit bei der Verfolgung nationaler Interessen die eigenen Wertvorstellungen - Freiheit, Demokratie und Menschenrechte - zu berücksichtigen. Prof. Neuss unterstrich, dass diese von Europa hervorgebrachten Werte nicht nur durch die Aufnahme in die zentralen Dokumente der Vereinten Nationen und anderer internationaler Organisationen Universalität erreicht hätten, sondern auch nachvollziehbar sei, dass nur Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und politische Freiheit Frieden und Wohlstand dauerhaft sichern können.

Im Anschluss stand Frau Prof. Neuss für Fragen und Diskussionen zu Verfügung. Dabei standen insbesondere die Übertragbarkeit der von ihr vorgebrachten Thesen auf den japanischen Kontext, die allgemeine politische und wertbezogene Orientierung des Landes seit der dreifachen Katastrophe vom 11. März 2011 sowie die Positionierung der etablierten Parteien und neuer politischer Strömungen im Vordergrund.