Kommunale Selbstverwaltung in Deutschland und Marokko - Auslandsbüro Marokko
Workshop
Details
Teilnehmer der Veranstaltung waren die gewählten Bürgermeister, Generalsekretäre sowie Landräte aus der Region Marrakesch-Tensift-Alhaouz.
Unter der Leitung von Dr. Georg Kristian Kampfer, promovierter Politologe und Jurist von der Universität Bonn, wurden die Schulungen bestehend aus vier Modulen durchgeführt.
Modul 1: Grundlagen und Geschichte des Föderalismus in Deutschland
In diesem ersten Modul erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein umfassendes Bild von der Struktur der Kommunen in Deutschland. Dr. Kampfer stellte dabei die verschiedenen politischen Organen und ihre Beziehung untereinander vor und arbeitete mit den Teilnehmern die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen dem deutschen und marokkanischen System heraus.
Modul 2: Die Rechte der Kommunen
Im Gegensatz zu Marokko verfügen die Kommunen in Deutschland über das Recht zur Selbstverwaltung. Sie sind weder auf die Befehle einer oberen Instanz angewiesen, noch sind sie finanziell vollständig vom Staat abhängig. Das Recht zur Selbstverwaltung verleiht den Kommunen zudem die Entscheidungsmacht über die eigenen Angelegenheiten in ihrem Territorium.
Modul 3: Aufgaben und Finanzierung der Kommunen
Im dritten und zugleich schwierigsten Modul wurden die Teilnehmer mit den Aufgaben und der Finanzierung der Kommunen vertraut gemacht. Die Aufgaben sind zweierlei Art: manche sind fakultativ andere hingegen obligatorisch. Im Allgemeinen werden die Aufgaben der Kommunen in der Verfassung des jeweiligen Landes festgelegt und beschrieben.
Das Finanzierungssystem wurde von den meisten Teilnehmer als „schwerverständlich“ und „verschachtelt“ bezeichnet. Ein umfassendes Bild über die verschiedenen Einnahmequellen (u.a. über die Steuern) konnte jedoch vermittelt werden.
Modul 4: Modernisierung und Zusammenarbeit der Kommunen
Die Kommunen in Deutschland haben die Möglichkeit miteinander zu fusionieren, so dass sie gemeinsam ein größeres Projekt in Angriff nehmen können. Für die Planung und Umsetzung der Projekte haben die Bürger ein Mitspracherecht. Das „World-café“ ist dabei eine der häufig verwendeten Methoden, um die Bürger mit den Verantwortlichen Vorort in Kontakt zu bringen.
Zum Abschluss der Schulung haben die Teilnehmer ein „World-café“ simuliert und dabei mannigfaltige Themen zur verstärkten Bürgerbeteiligung in der kommunalen Selbstverwaltung miteinander diskutiert.
Ausführliche Informationen zu dieser Ausbildung finden Sie in der Publikation „Autogestion communale en Allemagne“.
Einen Beitrag zur Veranstaltung finden Sie in der Publikationsreihe „KAS International, Ausgabe März 2013“.