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Event Reports

KAS zeigt Präsenz beim Umweltgipfel COP17 in Durban

by Christina Teichmann
Präsenz zeigte die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) während des Umweltgipfels COP17 in Durban gleich mit drei Veranstaltungen, die allesamt in Kooperation mit dem langjährigen KAS-Partner Democracy Development Programme (DDP) sowie der Umweltinitiative Climate Smart Cape Town (CSCT)organisiert und durchgeführt wurden.

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Den Auftakt der Veranstaltungsreihe machte am 7.12. eine Podiumsdiskussion auf dem Climate Smart Cape Town Stand, die sich dem Thema Ernährungssicherheit und urbane Landwirtschaft widmete. Vertreter aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Landwirtschaft diskutierten über Modelle nachhaltiger Landwirtschaft, die den stetig steigenden Bedarf an Nahrungsmitteln adäquat befriedigen können.

Am nächsten Tag lud die KAS gleich zu zwei Veranstaltungen ein, die sich mit der Thematik "Sustainable Mega-Events" beschäftigten und beide auf der COP17 Climate Change Response (CCR-) Expo, dem offiziellen Forum für die Zivilgesellschaft,stattfanden, jedoch für unterschiedliche Zielgruppen konzipiert waren.

Mega-Events als Motor nachhaltiger urbaner Entwicklung.

Im Rahmen der "German Hour" fand am Deutschen Stand der CCR-Expo eine Podiumsdiskussion zum Thema "Sustainable Mega-Events: Experiences and Insights from South Africa, India and Brazil" statt, die vom Deutschen Botschafter Horst Freitag eröffnet wurde. Die Podiumsteilnehmer, darunter Dr. Thomas Gebhard , MdB und Mitglied des Umweltausschusses des Deutschen Bundestags; Mark Borchers, Sustainable Energy Africa (SEA); Shailly Kedia, The Energy and Resource Institute (TERI) und Dr. Christoph Trusen (GITEC) diskutierten über ein neues, von der KAS herausgegebes Handbuch mit gleichlautendem Titel. Das Handbuch greift die Frage auf, wie (sportliche) Grossveranstaltungen als Motor nachhaltiger urbaner Entwicklung genutzt werden können, insbesondere wenn diese in Städten von Entwicklungsländern stattfinden. Die am Handbuch beteiligten Autoren, Mark Borchers, Sivuyile Maboda, Shailly Kedia und Dr. Christoph Trusen, untersuchten zu diesem Zweck konkrete Mega-Events, wie die 2010 FIFA Fussballweltmeisterschaft in Südafrika, die 2010 Commonwealth Games in Indien, sowie die 2016 in Brasilien stattfindenden Olympischen Spiele, wobei das besondere Interesse der Frage gilt, welche Chancen, Herausforderungen und Risiken mit diesem Event für das Gastgeberland verbunden sind.

Botschafter Horst Freitag, der die Podiumsdiskussion vor einem zahlreich erschienen Publikum eröffnete, wies u.a. auf die Erfahrungen Deutschlands hin, das im Jahr 2006 erfolgreich und vor allem umwelt- und klimaverträglich die FIFA Fussballweltmeisterschaft ausrichtete und noch heute von einem positiven internationalen Image profitiert.

Dr. Thomas Gebhard ging auf die Veränderungen in der globalen Ordnungspolitik und der damit einhergehenden Verlagerung des umweltpolitischen Einflusses zugunsten von Entwicklungs- und Schwellenländern ein. Gebhard unterstrich die zunehmende Bedeutung die Ländern, wie Indien oder Brasilien im Kampf gegen den Klimawandel zukommt.

Im Anschluss daran faßten unter der Moderation von Christian Hübner, KAS-Koordinator für Umwelt, Klima und Energie, die Autoren die Ergebnisse ihrer jeweiligen Länderstudien zusammen.

Individuellen Kontext des Gastgeberlandes berücksichtigen.

Borchers unterstrich anhand der Erfahrungen, die die Stadt Kapstadt mit der FIFA WM™ gesammelt hat, die positiven Begleiterscheinungen dieses Mega-Events, wie beispielsweise den Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes, der Schaffung neuer Arbeitsplätze sowie dem Transfer von Know-How und beruflicher Expertise. Auch habe die WM alle Südafrikaner vereint und im Sinne von "Nation-Building" einen nicht in Zahlen verifizierbaren Beitrag geleistet, so Borchers. Mit dem 2010 Green Goal Programm, einem ambitionierten Umweltkonzept, an dessen Entwicklung das Länderbüro der KAS massgeblich beteiligt war, sei es der WM-Stadt Kapstadt darüberhinaus gelungen, die fragmentierten Anstrengungen im Bereich Umwelt- & Klimaschutz zu bündeln und ihnen politisches Gewicht zu verleihen.

Shailly Kedia, Autorin der Länderstudie Indien mit Fokus auf den 2010 stattgefundenen Commonwealth Games, stimmte mit ihrem Vorredner in zahlreichen Punkten überein. Die soziale Komponente sei bei der Ausrichtung von Mega-Events in Entwicklungs-und Schwellenländern stärker zu berücksichtigen als dies bei Industrieländern notwendig sei, so Kedia.

Dr. Christoph Trusen, der neben der Brasilienstudie auch den Synthesereports verfasst hat, in dem die Erfahrungen und Empfehlungen aller drei Ländestudien ausgewertet und zusammengefasst sind, wies darauf hin, dass es keinen "One size fits all"- Ansatz gibt, wenn es um die nachhaltige Ausrichtung von Mega-Events geht, da der individuelle Kontext des jeweiligen Gastgeberlandes unbedingt berücksichtigt werden müsse. Er appellierte an die Organisatoren, wie Fifa oder das IOC, die Entwicklungsagenda des Gastgeberlandes bei der Planung und Implementierung nicht ausser acht zu lassen, sondern diese bewusst zu integrieren und mit den eigenen Zielvorstellungen abzustimmen.

Erfahrungen mit zukünftigen Gastgeberstädten teilen.

Alle Podiumsteilnehmer waren sich darüber einig, dass politischer Wille notwendig ist, um das enorme Transformationspotential von Mega-Events zum Nutzen einer nachhaltigen urbanen Entwicklung und im Sinne einer Green Economy voll ausschöpfen zu können.

Der offizielle Launch des KAS-Handbuchs fand im Anschluss an die Podiumsdiskussion am Climate Smart Cape Town Stand statt, der einige Tage zuvor von einer Jury als innovativster COP17 Ausstellungsstand ausgezeichnet worden war. Der Stand, gebaut aus leeren Plastikbehältern und –kisten, generiert seinen gesamten Energiebedarf aus Solar-und Windenergie. Im Vergleich zu anderen COP17 Ausstellern, ging die Umweltinitiative Climate Smart Cape Town damit nach dem Motto „walk the talk“ mit gutem Beispiel voran und demonstrierte COP17 Delegierten eindrucksvoll, wie umweltfreundliches Design sowohl kosteng ünstig als auch trendy sein kann. Als Ort für den Launch des neuen Handbuchs, das neue Wege in der Stadtentwicklung beschreitet und Mega-Events als Katalysator einer umweltfreundlichen und gleichzeitig sozial verantwortlichen urbanen Transformation identifiziert, hätte die KAS keinen besseren Veranstaltungsort wählen können.

Rund sechzig Gäste fanden sich ein, die Frank Spengler, Stellv. Leiter Hauptabteilung Europäische und Internationale Zusammenarbeit der KAS, zum Auftakt des Launches begrüßte. Spengler ging in seiner Ansprache auf die politischen Herausforderungen ein, die mit dem globalen Klimawandel verbunden sind und erläuterte, wie die KAS mit entsprechenden Beratungsangeboten und Programmen diesen Herausforderungen weltweit begegnet.

Dr. Werner Böhler, KAS Landesbeauftragter für Südafrika, informierte die Zuhörer über die positiven Erfahrungen mit dem 2010 Green Goal Programm der Stadt Kapstadt, das die KAS von Beginn an massgeblich mitentwickelt hat. Die Erfahrungen Kapstadts und anderer Städte, wie New Delhi und Rio de Janeiro mit zukünftigen Gastgeberstädten in Entwicklungs- und Schwellenländern zu teilen und darauf aufzubauen, das sei, so Böhler, die Motivation für die KAS gewesen, ein solches Handbuch in Auftrag zu geben. Die Zusammenarbeit zwischen den KAS- Büros in Südafrika, Indien und Brasilien sowie deren jeweiligen Partnerorganisationen (SEA, TERI und GITEC) habe gezeigt, dass die KAS richtig aufgestellt ist. Es sei die Hoffnung, so Böhler abschliessend, daß Politiker, Stadtplaner und Zivilgesellschaft das Handbuch für ihre Planung nutzen und es damit gelingt, einen konkreten Beitrag zu einer umweltfreundlichen und sozial verantwortungsvollen Ausrichtung von (sportlichen) Großveranstaltungen zu leisten, die dem Gastgeberland und seinen Menschen auch langfristig zugute kommt.

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Moritz Sprenker

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