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"Zur Vermeidung weiterer Provokationen"
Die kurze Lebensgeschichte des Michael Gartenschläger
Mit dem Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 versperrten die sozialistischen Machthaber in der DDR den zahlreichen Republikflüchtlingen das letzte Schlupfloch. Zu den wenigen im Staat der "Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands", die es wagten, offen gegen die Mauer zu protestieren, gehörte eine Gruppe Jugendlicher um den 17jährigen Michael Gartenschläger in Strausberg bei Berlin.
Über Deutschland hinaus bekannt wurde der Name Gartenschläger 1976, als er bei einer weiteren Widerstandsaktion gegen das SED-Regime getötet wurde.
Der Autor Roman Grafe hat die Lebensorte Michael Gartenschlägers gemeinsam mit zweien seiner Freunde aufgesucht und seine Schwester befragt. Zu hören sind auch historische Tondokumente und Auszüge aus Briefen Gartenschlägers.
Zum Referenten:
Roman Grafe, geboren 1968 im Nordosten der DDR, ist Autor und Filmemacher. Nach seiner Übersiedlung im Januar 1989 nach Bayern studierte er in der Schweiz Journalistik. Seit 1993 arbeitet er u. a. für die ARD, die "Süddeutsche Zeitung", die "FAZ" und "Die Zeit". 2002 erschien im Siedler-Verlag seine vielbeachtete Chronik "Die Grenze durch Deutschland", 2004 das Buch "Deutsche Gerechtigkeit". 2009 veröffentlichte er als Herausgeber: "Die Schuld der Mitläufer. Anpassen oder Widerstehen in der DDR" (Pantheon-Verlag). 2012 erschien im Mitteldeutschen Verlag "Mehr Licht. Das Lebenswerk des Roten Itting" sowie "Schöne Grüße aus der DDR" mit Fotos von Dietmar Riemann.