Tafelrunde Sanssouci: Die Universität der Zukunft - Foro de Educación Política Brandenburgo
Discusión
Detalles
Lange schien der Trend zur autonomen Hochschule unumkehrbar: Eine wachsende Unabhängigkeit von staatlicher Steuerung sollte die Universitäten beleben und ihnen neue Dynamik und Kreativität verleihen. Doch in letzter Zeit hat das Versprechen von seiner Strahlkraft eingebüßt, die Zahl der Skeptiker nimmt zu. Erfüllen die Hochschulen noch ihre gesellschaftliche Verantwortung, oder kocht künftig jeder Rektor nur noch sein eigenes Süppchen?
Das Studium wird immer mehr verschult. Der Zwang zur Ökonomisierung fordert seinen Tribut. Die Wirtschaft wünscht sich Universitäten als Drehscheibe für Forschung, Innovation und Arbeitsmarkt. Hochschullehrer werden vor allem nach ihrem wissenschaftlichen Know-How ausgewählt und daran gemessen, wieviel Gelder sie der Universität verschaffen können – ihre Befähigung zur Lehre bleibt zweitrangig. Bei der Lösung dieser Konflikte scheint die Hochschulautonomie mit all ihren Gremien an ihre Grenzen zu stoßen.
Welche Anreize müssen gesetzt werden, damit der erreichte Freiraum erhalten bleibt, ohne die berechtigten Forderungen der Gesellschaft an ihre Universitäten aus dem Auge zu verlieren?
Und wie verhindert man, dass der alte staatliche Dirigismus zurückkehrt? Kurzum: Braucht es eine neue Form der Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Staat?"
Darüber wollen wir bei unserer Tafelrunde Sanssouci diskutieren mit:
Prof. Dr. Dr. h.c. Ulrich Teichler, geboren 1942, studierte Soziologie an der Freien Universität Berlin und ist seit 1978 Professor an der Universität Kassel, Direktor des International Centre for Higher Education Research ebenda. Seine Forschungen gelten vor allem dem Verhältnis von Hochschule und Beruf, den Strukturentwicklungen des Hochschulwesens sowie dem Thema internationale Kooperation und Mobilität. Er ist Comenius-Preisträger der UNESCO.
Prof. Dr. Dr. Stefan Kühl, 1966 geboren, studierte Soziologie, Geschichtswissenschaft und Wirtschaftswissenschaft an den Universitäten Bielefeld, Johns-Hopkins-University Baltimore, Université Paris-X-Nanterre und University of Oxford. Seit 2007 ist er Professor für Soziologie an der Universität Bielefeld mit den Forschungsgebieten: Gesellschaftstheorie, Organisationssoziologie, Interaktionssoziologie, Industrie- und Arbeitssoziologie sowie Professionssoziologie und Wissenschaftsgeschichte.
Moderiert wird die Runde von Jan-Martin Wiarda. Er leitet die Abteilung „Kommunikation und Medien" in der Helmholtz-Geschäftsstelle. Wiarda war zuvor stellvertretender Leiter des Ressorts „Chancen" bei der ZEIT. Neben dem Studium der Politik, Volkswirtschaft und Soziologie in München absolvierte er eine Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule. Er ist seit vielen Jahren Autor für die Süddeutschen Zeitung, den Tagesspiegel u.a. Darüber hinaus ist er regelmäßig als Moderator von Podiumsdiskussionen und auf Kongressen im Einsatz. Für seine journalistische Arbeit erhielt Wiarda unter anderem den KAUSA-Medienpreis.