Seminario online
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Als rückwärtiges Einsatzgebiet der NATO blickt NRW auf eine lange Tradition zurück. Erst Anfang des Jahres rollte im Rahmen des Großmanövers „DEFENDER-Europe 20“ schweres Gerät durch Nordrhein-Westfalen. Die umfangreichste Truppenverlegung der USA nach Europa in den vergangenen 25 Jahren war ein starkes Zeichen der transatlantischen Solidarität und wird im Juni mit der Folgeübung „Allied Spirit“ fortgesetzt. Als Bindeglied zwischen den Tiefwasserhäfen der Nordsee und der NATO-Ostflanke fungiert NRW dabei als wichtige Nachschublinie für die multinationalen Kampftruppen in Polen und im Baltikum.
Die militärische Mobilität ist für die Verteidigung Europas erfolgsentscheidend. Eine hohe Verlegegeschwindigkeit ist im Sinne friedenserhaltender Abschreckung die beste Garantie dafür, seine militärische Stärke nicht ausspielen zu müssen. Mehrere Milliarden Euro hat die Europäische Kommission deshalb im Rahmen ihres Finanzfonds „Connecting Europe Facility“ für die Entwicklung und den Ausbau vorhandener zivil-militärischer Mobilitäts-Infrastruktur veranschlagt. Eine logistische Unterstützungsfunktion nimmt auch die Deutschen Bahn ein, bei der sich die Bundeswehr seit Anfang 2019 kurzfristig abrufbare Transportkapazitäten für die NATO-Speerspitze gesichert hat.
Die geopolitische Mittellage von Nordrhein-Westfalen nehmen wir zum Anlass, um mit hochrangigen Experten/innen ins Gespräch zu kommen über die daraus resultierende logistische Verantwortung für Europa. Sind unsere Straßen breit, die Tunnel hoch und die Brücken tragfähig genug? Wie können physische, verfahrenstechnische und rechtliche Hindernisse auf dem Weg zu einem „militärischen Schengen“ abgebaut werden? Wo entstehen Synergieeffekte beim Ausbau von zivil-militärischen Dual-Use-Projekten? Wie lassen sich die Erwartungen unserer Bündnispartner an die Handlungsfähigkeit als Host Nation vereinbaren mit lokalen Bürgerinitiativen, die gegen den Schienenausbau vor ihrer Haustür aufbegehren? Und schließlich: Was genießt Vorrang, wenn im größten europäischen Binnenhafen in Duisburg militärisches Equipment aus den USA auf Unterhaltungselektronik aus China trifft?
"Deutschland wird in der Gemeinschaft der freien Völker ein fähiger und zuverlässiger Partner sein." Diese Worte Konrad Adenauers anlässlich der Aufnahme der Bundesrepublik Deutschland in die NATO greifen wir im siebzigsten Jahr ihres Bestehens auf, um Antworten auf die strategischen Herausforderungen von Morgen zu finden.
Programa
Referenten
Wir freuen uns auf folgende Referenten:
Bundeswehr: Brigadegeneral Torsten Gersdorf, Kommandeur des Landeskommandos Nordrhein-Westfalen
Politik: Dr. Mark Speich, Staatssekretär für Bundes- und Europangelegenheiten sowie Internationales des Landes Nordrhein-Westfalen
Wirtschaft: Dr. Christian Gruß, Vorstand Vertrieb und Fahrplan der DB Netz AG
Wissenschaft: Dr. Claudia Major, SWP
Die Moderation übernimmt Dr. Katharina Walkling-Spieker (Freie Journalistin).
Technische Hinweise
Ihre Teilnahme ist kostenlos.
Bitte melden Sie sich über den nebenstehenden Link an.
Die Anmeldefrist endet am Donnerstag, dem 02. Juli, 18:00 Uhr.
Die Einwahldaten für Zoom erhalten Sie am 03. Juli per Mail.