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Notas de acontecimientos

Das Phänomen Trump

Nachlese der US-Wahl

Anlässlich der Präsidentschaftswahlen in den Vereinigten Staaten organisierte das Büro Bonn der Konrad-Adenauer-Stiftung in Kooperation mit der Fachschaft Politik und Soziologie der Universität Bonn am 9. November eine Wahlnachlese, die mit knapp 400 Gästen auf ein breites Interesse bei den Bonner Studierenden stieß.

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Der aus deutscher Sicht unerwartete Wahlsieg Donald Trumps bei der Präsidentschaftswahl in den USA weckte bei einer Vielzahl von Studierenden Bedenken darüber, was der Welt in den kommenden vier Jahren bevorsteht.

Im Fokus stand zunächst die Frage, wie Trump die Wahl, trotz zahlreicher Fauxpas in den vergangenen Wochen, gewinnen konnte. Der Kommunikationsexperte und Leiter der Abteilung Politische Kommunikation der KAS, Ralf Güldenzopf, versuchte via Skype-Schalte Gründe für Trumps Erfolg herauszustellen. Während bei den vergangenen Wahlen insbesondere viel Geld und eine gute Infrastruktur von Wahlkampfbüros und Wahlhelfern sichere Garanten für einen Wahlsieg waren, wurde diese Theorie 2016 widerlegt, so Güldenzopf. Trump habe weniger Geld investiert sowie eine deutlich schlechtere Infrastruktur als seine Kontrahentin Hillary Clinton gehabt – und dennoch gegen sie siegen können. Dies führte Güldenzopf vor allem auf Trumps simple Botschaft „Make America Great Again“ zurück. Auch Trumps Selbstinszenierung, die er geschickt gegenüber den Medien einsetzte, um kostenlose Sendezeit zu bekommen, war ein entscheidender Aspekt für seinen Erfolg.

Nachdem Trumps Erfolg zumindest ansatzweise erklärt werden konnte, erläuterte der gebürtige Amerikaner Adam von Wald von der Universität Duisburg-Essen in seinem Vortrag „The Demographics of the Vote“ die empirischen Ergebnisse der Wahl. Hierbei fiel insbesondere die wider Erwarten hohe Zustimmung der (weißen) weiblichen Bevölkerung für Donald Trump ins Auge. Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass 30 Prozent der Wähler mit hispanischem Hintergrund Trump wählten, obwohl dieser sie mehrfach in seinem Wahlkampf beleidigte.

In der nachfolgenden Podiumsdiskussion erörterten neben Adam von Wald die beiden Wissenschaftler Dr.Enrico Fels und Hendrik Ohnesorge vom Center for Global Studies der Universität Bonn sowie der langjährige amerikanische Auslandskorrespondent Don Jordan die Folgen der Wahl für Deutschland und Europa. Auch wenn die Meinungen der Referenten in Fragen der amerikanischen Außen- und Sicherheitspolitik auseinander gingen, so waren sich alle Referenten darin einig, dass Trump seine Wahlkampf-Proklamationen nicht Eins-zu-Eins in die Tat umsetzen wird. Don Jordan warnte vor zu viel Hysterie; Europa müsse sich aber durchaus auf Veränderungen einstellen, insbesondere beim Burden Sharing. Auch wenn Trump die Lastenverteilung innerhalb der NATO durchaus umstrukturieren könnte, so wird die NATO, entgegen Trumps Ankündigungen im Wahlkampf, auch mit ihm als Präsident fortbestehen, analysierte Hendrik Ohnesorge.

Abgerundet wurde die Veranstaltung von einer Vielzahl interessierter Nachfragen der Studierenden, wodurch die Diskussion erst knapp eine Stunde später als geplant endete. Doch nicht nur die Studierenden wollten unbedingt ausführlich über die Folgen der Wahl diskutieren; auch Enrico Fels appellierte bereits in seinem Eröffnungsstatement an alle Gäste, sich ausreichend Zeit für die Debatte zu nehmen. Die demokratischen Parteien in Europa und Deutschland müssten sich nun mit dem Phänomen Trump auseinander setzen, um den Vormarsch der Populisten in Europa zu verhindern; denn nicht selten erreichen politische Trends aus den Vereinigten Staaten mit zeitlicher Verzögerung auch Europa, bilanzierte Fels.

Michael Müller

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Dr. Johannes Christian Koecke

Dr

Referent Politische Grundsatzfragen und Internationale Politik, Büro Bundesstadt Bonn

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