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Notas de acontecimientos

"Die Rolle der Frau im Wandlungsprozess"

Forum in Villahermosa, Tabasco

Die Stiftung "Impulsa tu desarrollo" ("Treibe Deine persönliche Entwicklung voran") veranstaltete zusammen mit der Konrad-Adenauer-Stiftung in Mexiko am 25. und 26. Juni in Villahermosa, Tabasco, das zweitägige Forum "Die Rolle der Frau im Wandlungsprozess".

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Der Vorsitzende der Stiftung Impulsa, Gerardo Priego Tapia, erläuterte, dass die meisten Frauen in Tabasco noch nicht gleichberechtigt zu Männern seien und bisher wenig an Aktivitäten und Entscheidungen im beruflichen und öffentlichen Raum partizipierten. Damit blieben viele Kapazitäten für die regionale Wirtschaft, Gesellschaft und Politik bisher ungenutzt.

Gegenwärtig würden laut statistischen Erhebungen 98% aller gemeldeten Gewaltverbrechen und Korruptionsfälle von den männlichen Einwohnern Tabascos begangen. Frauen tauchten als Bevölkerungsgruppe gleichsam faktisch nicht in der Kriminalstatistik auf. Sie handelten überwiegend verantwortungsvoller, wirtschafteten meist umsichtiger mit finanziellen Ressourcen, seien kreativ, motiviert sowie stärker und langfristiger am Allgemeinwohl orientiert. Darin bestehe ein großes, bisher ungenutztes, Potential. Die stärkere Einbindung der regional ansässigen Frauen in ökonomische, politische und gesellschaftliche Entscheidungsprozesse könne daher umgehend eine deutliche Verbesserung der aktuellen Verhältnisse der Gesellschaft in Tabasco bewirken. Das Forum diene dem Ziel, dieses Potential in verschiedenen Bereichen zu aktivieren und Schritt für Schritt auszubauen.

Dolores Pérez Lazcarro, Stellvertretende Leiterin der Abteilung für Gleichstellung im ländlichen Raum im Bundeslandwirtschaftsministerium Mexikos, führte allgemein in die Debatte um Gleichstellung und Geschlechterfragen ein. Sie verdeutlichte den Zuhörerinnen, dass die mexikanische Gesellschaft beim Thema Gewalt gegen Frauen den Blick gerne auf Ungleichheiten im Ausland richte, beispielsweise im arabischen Raum.

Demgegenüber existierten jedoch die gleichen Probleme vor Ort in Mexiko. Die Gewalt gegen Frauen sei besonders im Süd-Osten des Landes exorbitant hoch. Über 70% der Frauen geben demnach an, bereits Opfer von Aggressionen geworden zu sein. Sie könnten jedoch, wenn sie sich entsprechend einbrächten und organisierten, einige grundlegende Bedingungen selbst ändern.

So werde in Mexiko oftmals harte körperliche und mentale Arbeit trotz höchster Kraftanstrengungen geringgeschätzt, allein weil es sich um traditionelle "Frauenarbeit" handele. So müssten diese lernen, die eigene Arbeit vor sich selbst anzuerkennen und Respekt für diese einzufordern. Nur dann könne erreicht werden, dass ihre Arbeit auch von anderen honoriert werde.

Zum Thema häusliche Gewalt und finanzielle Abhängigkeit ermutigte sie die Zuhörerinnen, sich aktiv eine eigene Einkommensgrundlage zur Selbstversorgung zu schaffen, um die Abhängigkeit vom Haupternährer der Familie zu verringern. Die gewonnene Unabhängigkeit eröffne den Betroffenen neue Handlungswege im Falle von gewaltsamen Übergriffen in der Familie oder finanzieller Vernachlässigung.

Besonders betonte Pérez Lazcarro die Notwendigkeit, sich für Frauenbelange wirksam zu organisieren. Durch zivilgesellschaftliches und politisches Engagement sollen Projekte und Bildungsmaßnahme auf den verschiedenen Regierungsebenen eingefordert und umgesetzt werden. Die Zusammenarbeit unter den Frauen müsse sich professionalisieren.

Kooperation dürfe nicht auf Grundlage des traditionellen Rollenbildes basieren, das die Frauen untereinander in Konkurrenz setze. Stattdessen eröffne sich ihnen die Möglichkeit, durch einen Perspektivenwechsel gemeinsam die eigene Wirklichkeit durch politische und geistige Praxis zu gestalten.

Im anschließenden Workshop teilten die drei Referentinnen Gabriela Tello, Beauftragte des Sozialministeriums in Tabasco, María Luisa Malagón, Geschäftsführerin der Universität Tec Milenio Villahermosa und Mónica González, Marketingfachfrau, ihre Berufserfahrungen und Karrierewege mit dem Publikum. Durch praxisnahe Beispiele aus der eigenen Berufsbiographie veranschaulichten sie, wie Frauen im Arbeitsleben zum Erfolg gelangen und sich verwirklichen können. Sie stimmten darin überein, dass Frauen das Recht besitzen, die Ansprüche an ihren "Beruf als Berufung" anzuheben und darauf hinzuarbeiten, Berufs- und Privatleben sinnvoll zu verknüpfen.

Zum Thema "Frau, Mutter, Unternehmerin: Frauen mit vielfältigen Aufgaben" tauschten sich Carolina Martínez Cámara, selbständige Unternehmerin in der Tourismusbranche und Yolanda Cabal, Beauftragte des Umweltministeriums in Tabasco, mit den Teilnehmerinnen aus. Sie gingen speziell der Frage nach, wie sich der Zusammenhalt der Familie, die Kindererziehung und die Ehe mit der eigenen Berufstätigkeit erfolgreich verbinden lassen. Hierzu wurden strategische Organisationsprinzipien aufgezeigt, welche die Referentinnen selbst in ihrer täglichen Praxis selbst anwenden.

Sofía Velázquez Núñez und Silvana Manco Rivera, beide Cineastinnen sowie Kunst- und Kulturveranstalterinnen, erörterten anhand ihrer Erfahrungen im Kulturbereich, wie Frauen ihre beruflichen Zielvorstellungen umsetzen können.

"Den Organisationsgrad von Frauenbelangen verbessern" lautete der Vortrag von Gonzalo Focil, Bereichsleiter "Persönliche Finanzen" bei "Cuentas claras-Finanzberatung" und Igancio Pérez Campos, Vorsitzender von "Punto cero-Zeitmanagement". Beide betonten, dass das Know-how über die persönliche und geschäftliche Finanz- und Zeitplanung unabdingbare Voraussetzungen für eine langfristige Verbesserung der wirtschaftlichen Situation von Frauen sei.

Im vorletzten Panel wurden dem Publikum Hilfestellungen zu den Fragen "Wie nehme ich meine Möglichkeiten wahr?" und "Wie nutze ich neue technische Hilfsmittel?" vermittelt. Lino Romero, Hauptgeschäftsführer einer IT-Beratungsfirma und Marcela Cuen Garibi, Spezialistin für benachteiligte Bevölkerungsgruppen, präsentierten u.a. die Rolle der digitalen und elektronischen Hilfsmittel als essentielle neue Bestandteile des Gesellschafts- und Arbeitsumfeldes. Der Workshop vermittelte Einblicke in die sinnvolle Nutzung der neuen Medien und bot Anleitungen zu deren erfolgreicher Integration in den Berufs- und Familienalltag.

"Schaffung einer Bürgergesellschaft: Verpflichtung und Interessenorganisation" lautete der Titel des letzten Workshops, der von Ignacio Pérez Campos, Gerardo Priego Tapia und Marcela Cuen Garibi begleitet wurde. Dort unterstrichen die Referenten, dass Frauen das Recht haben und darauf angewiesen sind, ihre Interessen wirkungsvoll und demokratisch zu organisieren. Die aktive und verantwortungsvolle Partizipation im demokratischen Rechtsstaat sei eine Notwendigkeit, um langfristig eine dauerhafte Verbesserungen der Stellung der Frau und deren Gleichberechtigung zu gewährleisten.

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