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Veranstaltungsbericht: Das Vermächtnis der Schindlers

de Aleyna Tuana Ercan

Berufsbildenden Schulen Wechloy

Am 25. November 2025 fand an den BBS Wechloy in Oldenburg die Veranstaltung "Das Vermächtnis der Schindlers" statt, organisiert vom Hermann-Ehlers-Bildungsforum Weser-Ems. Die Historikerin und Pädagogin Erika Rosenberg gab einen eindrucksvollen Einblick in die Geschichte von Oskar und Emilie Schindler sowie in ihre eigene Forschungsarbeit. Sie erklärte die nationalsozialistische Verfolgungspolitik, berichtete von der Fluchtgeschichte ihrer Familie nach Argentinien und beleuchtete die Bedeutung des Landes als Einwanderungsort. Im Mittelpunkt stand das mutige Handeln des Ehepaars Schindler, das rund 1.200 jüdische Zwangsarbeiter vor der Deportation rettete. Durch persönliche Erzählungen, Zeitzeugendokumente und eine abschließende Gruppenarbeit bot die Veranstaltung eine tiefgehende, verständliche Auseinandersetzung mit Zivilcourage und historischer Verantwortung.

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Am 25. November 2025 fand in den Berufsbildenden Schulen Wechloy in Oldenburg die Veranstaltung „Das Vermächtnis der Schindlers“ statt, organisiert vom Hermann-Ehlers-Bildungsforum Weser-Ems. Die Historikerin und Pädagogin Erika Rosenberg, die seit Jahren zur Geschichte von Oskar und Emilie Schindler forscht, gab den Teilnehmenden einen eindrucksvollen Einblick in die Zeitgeschichte und ihre eigene Forschungsarbeit. Rosenberg lebt mittlerweile in Argentinien und begann ihren Vortrag mit einer historischen Einordnung der nationalsozialistischen Verfolgungspolitik. Sie erklärte, wie verschiedene Bevölkerungsgruppen – wie Juden, politische Gegner sowie homosexuelle Menschen – systematisch entrechtet und verfolgt wurden. Gleichzeitig berichtete sie von der Geschichte ihrer eigenen Familie, die aufgrund der Nürnberger Gesetze Deutschland verlassen musste und in Südamerika eine neue Heimat fand. Sie ging auch auf die besondere Rolle Argentiniens als Einwanderungsland ein, in dem lange wenig über die nationalsozialistische Vergangenheit Deutschlands gesprochen wurde.

Während ihres Studiums der Geschichte und Pädagogik entwickelte Rosenberg ein wachsendes Interesse an der europäischen Einwanderungsgeschichte in Argentinien. Doch es war die Biografie von Emilie Schindler, die ihr Forschungsinteresse endgültig veränderte. Die enge Zusammenarbeit und vielen Gespräche mit Emilie Schindler führten schließlich zur ersten umfassenden Biografie über sie, in der Rosenberg sowohl persönliche Erlebnisse als auch historische Dokumente auswertete.

Der zentrale Teil des Vortrags widmete sich der Geschichte des Ehepaars Schindler während der NS-Zeit. Rosenberg erzählte, wie Oskar und Emilie Schindler ab 1939 mehrere Fabriken führten, zuerst in Polen und später in Tschechien. Angesichts der Kriegswirtschaft wurde von ihnen erwartet, immer höhere Produktionszahlen zu liefern – doch sie nutzten ihre Position, um etwa 1.200 jüdische Zwangsarbeiter vor der Deportation zu retten. Sie manipulierten dazu offizielle Arbeitslisten, auf denen sie auch Minderjährige und ältere Menschen eintrugen, die nach den Vorschriften eigentlich nicht hätten arbeiten dürfen. Diese Listen sind heute als „Schindlers Liste“ bekannt. Besonders betonte Rosenberg, wie wichtig Emilie Schindler im Alltag der Fabriken war: Sie besorgte Lebensmittel auf dem Schwarzmarkt und sicherte so das Überleben vieler Menschen. Die Summen, die sie dafür ausgab, waren enorm und zeugen von der Entschlossenheit des Ehepaars, gegen das NS-Regime zu handeln. Rosenberg erklärte außerdem, dass Oskar Schindler eine komplexe Persönlichkeit war, die nicht nur durch Affären und rechtliche Konflikte auffiel, sondern im entscheidenden Moment auch Verantwortung übernahm. Sie zitierte Emilie Schindler mit den Worten: „Wir waren keine Helden. Wir taten das, was wir tun mussten.“ – eine Aussage, die zeigt, dass das Ehepaar ihr eigenes Handeln als selbstverständlich ansah.

Im weiteren Verlauf des Vortrags präsentierte Rosenberg mehrere bewegende Zeitzeugenberichte und Dokumente. Besonders berührend war ein Brief eines Überlebenden, der beschrieb, wie Emilie Schindler seiner Mutter nach dem beinahe verhungerten Zustand mit Essen geholfen hatte. Diese persönlichen Geschichten gaben der historischen Darstellung eine emotionale Tiefe.

Zum Abschluss der Veranstaltung arbeiteten die Teilnehmenden in Gruppen zu verschiedenen Themenbereichen – etwa zur filmischen Darstellung der Schindler-Geschichte, den Biografien von Oskar und Emilie Schindler oder zur Gewaltgeschichte anhand der Figur des Lagerkommandanten Amon Göth. Die Ergebnisse der Gruppenarbeit verdeutlichten, wie vielfältig sich die Geschichte des Nationalsozialismus und der Zivilcourage der Schindlers betrachten lässt.

Insgesamt bot der Vortrag von Erika Rosenberg eine tiefgründige und zugleich gut verständliche Auseinandersetzung mit dem Vermächtnis der Schindlers. Durch ihre persönliche Nähe zu Emilie Schindler und ihre langjährige Forschungsarbeit verband sie geschichtliche Ereignisse mit menschlichen Erfahrungen und hinterließ so einen bleibenden Eindruck bei den Zuhörenden.

 

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Aleyna Tuana Ercan

Freiwilliges Soziales Jahr (Politik)
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Contacto Julia Fehn-Heuer
Julia Fehn-Heuer
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