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Conférence

25 Jahre friedliche Revolution - Die friedliche Revolution - Voraussetzung für die Einheit

Stadtteilgespräch in Reinickendorf

Vortrag mit anschließender Diskussion

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1989 gelingt den Deutschen in der DDR die erste zumal friedliche, demokratische Revolution in unserem Land. Es ist kein isoliertes Ereignis, sondern Teil der praktizierten Selbstbestimmung der Völker Mittelosteuropas, die im Jahre 1989 ihre kommunistischen Diktaturen besiegten. Der sowjetische Imperium bricht zusammen Und die politische Teilung des Kontinents und Deutschlands ist beendet.

Unsere Nachbarn in Ungarn und in Polen bildeten die Vorhut bei der Überwindung der kommunistischen Diktaturen in ihren Ländern. Anfang 1989 wurde in Polen die 1981 verbotene Solidarnosc wieder zugelassen. In Warschau entstand der erste „Runde Tisch“ zwischen der Gewerkschaft und der Regierung. Der „Runde Tisch“ wurde zum Symbol der friedlichen Revolution auch in der DDR.

Eine Schlüsselrolle in diesem Prozess des Endes des Kommunismus in Europa spielte ausgerechnet die Reformpolitik des letzten Generalsekretärs der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, Michail S. Gorbatschow. Er schränkte die absolute Macht des Parteiapparates über die sowjetische Gesellschaft ein. Auch wenn seine Perestroika scheiterte - Moskau öffnete das Tor zu Pluralität und Meinungsfreiheit, zu einer Politik der Reformen in Staat und Wirtschaft. Der SED-Generalsekretär Erich Honecker widersetzte sich vehement jeglichen Reformen in der DDR.

Die in Ungarn 1989 entstehende Demokratie war die Voraussetzung dafür, dass viele Sachsen, Thüringer und Ost-Berliner im Sommer 1989 die Chance zur Flucht bekamen. Denn die ungarische Regierung weigerte sich, die Flüchtlinge zwangsweise an das Ministerium für Staatssicherheit der DDR auszuliefern - trotz Verträgen, auf die die DDR sich berief.

Die Verhandlungen der ungarischen Regierung mit Bundeskanzler Kohl über die Ausreise der Flüchtlinge in die Bundesrepublik, gegen den erklärten Willen der SED waren der Beginn der außenpolitischen Isolierung ihres Staates DDR. Sie waren, historisch betrachtet, auch die Wende in der Deutschlandpolitik von Bundeskanzler Kohl. Seitdem ging es seiner Regierung nicht mehr allein um menschliche Erleichterungen in den innerdeutschen Beziehungen. Die Wiedervereinigung Deutschlands rückte in den Blick.

So wichtig die internationalen Veränderungen für den Sieg der friedlichen Revolution auch waren: entscheidend waren die Sachsen, die Thüringer, die Berliner und die Mecklenburger, die im eigenen Land aufstanden. Dieses Aufstehen hatte schon vor 1989 in der Friedens- und Umweltbewegung begonnen, die sich vor allem unter dem Dach der evangelischen Kirchen gesammelt hatten.

Die friedliche Revolution des Herbstes 1989 wäre ohne den Mut und den Einsatz dieser Bürger weder begonnen noch gar erfolgreich zu Ende gebracht worden. Der Ausgang, der Sturz der Diktatur, stand vor dem 9. Oktober 1989 in Leipzig nicht fest – auch, wenn wir das damals noch nicht erfasst hatten. Die SED regierte einen Unrechtsstaat. Sie war beim „inneren Notstand“ vorbereitet, mit Gewalt die „sozialistische Ordnung“ zu sichern. Sie fühlte sich sicher im Schutz der befestigten innerdeutschen Grenze, der Berliner Mauer und durch das Bündnis mit der Sowjetunion. Schließlich waren 350.000 Soldaten deren Westgruppe in der DDR stationiert. Diese äußeren Stützen der Diktatur zerbrachen aber in diesem Jahr: schon im Mai beschloss die sowjetische Führung, keine Truppen in den innenpolitischen Konflikten sozialistischer Staaten einzusetzen und am 9. November fiel nicht nur in Berlin die Mauer, sondern auch die innerdeutsche Grenze.

Die friedliche Revolution war eine unerlässliche Voraussetzung für ein wieder vereinigtes Deutschland auf Grundlage der freiheitlichen demokratischen Grundordnung des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland.

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Manfred Wilke, geb. 1941 in Kassel, Dr. rer. pol., Prof. Soziologe und Zeithistoriker,

1981 Habilitation an der FU Ber¬lin im Fach Soziologie – Privatdozent; 1985 – 2006 Professor für Soziologie an der Fachhochschule für Wirtschaft, Berlin;

1992-1998 Mitglied der beiden Enquete-Kommissionen des Deutschen Bundestages zur Geschichte der SED-Diktatur; 1992- 2006 Mitbegründer und einer der wissenschaftlichen Leiter des Forschungsverbundes SED-Staat an der FU Berlin. 2007 Projektleiter beim Institut für Zeitgeschichte, München. Ab 2011 externer wissenschaftlicher Mitarbeiter des Ludwig Boltzmann-Instituts für Kriegsfolgenforschung (BIK), Graz.

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Prof. Dr. Manfred Wilke, Berlin;
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Landesbeauftragte und Leiterin Politisches Bildungsforum Berlin

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