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KAS / Sabine Widmaier

Présentations & compte-rendus

140 Jahre Deutschland

Jahresauftakt zu Konrad Adenauers 140. Geburtstag

„140 Jahre Deutschland“: So war die mittlerweile zur Tradition gewordene Jahresauftaktveranstaltung der Politischen Bildung der Konrad-Adenauer-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus anlässlich des Geburtstages von Konrad Adenauer überschrieben. 140 Jahre Deutschland, weil Konrad Adenauer, am 5. Januar 1876 in Köln geboren, als bedeutendster deutscher Staatsmann des 20. Jahrhunderts 140 Jahre deutsche Geschichte mit beeinflusst hat.

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Nach der Kranzniederlegung am Grab Adenauers auf dem Rhöndorfer Waldfriedhof versammelten sich über 300 Gäste auf dem Petersberg, unter ihnen Bundes- und Landtagsabgeordnete, ehemalige Bundesminister, Oberbürgermeister und Bürgermeister der Region, die Präsidenten und Vizepräsidenten von obersten Bundesbehörden sowie Vertreter des diplomatischen Corps und internationaler Organisationen. Damit hatte die Veranstaltung mehr als je zuvor den Charakter eines politischen Neujahrsempfangs der Stiftung im Rheinland, der politisch und gesellschaftlich einflussreiche Persönlichkeiten zusammenbringt.

Der Vorsitzende der Stiftung, Dr. Hans-Gert Pöttering, begrüßte die Gäste und fügte einen leidenschaftlichen Appell an, das politische Erbe Konrad Adenauers vor allem in der Europapolitik fortzusetzen. Es zeigten sich manche Verwerfungen und Risse in der EU-Architektur, die der Vorsitzende nicht mit „weniger, sondern mit mehr Europa“ behoben wissen möchte. Er betonte die Legitimität der europäischen Institutionen und würdigte die Bemühungen der EU-Politik, Europa zu einem „besseren Teil der Erde“ zu machen.

Nach dem Grußwort des gleichnamigen Enkels von Konrad Adenauer für die diesmal noch zahlreicher vertretene Familie des früheren Bundeskanzlers schloss sich der Hauptvortrag des Nachmittags an: Prof. Dr. Andreas Rödder, Professor für Neueste Geschichte an der Universität Mainz und Vorstandsmitglied der KAS, hielt einen fulminanten Vortrag über „140 Jahre Deutschland“. In drei Skizzen legte er Kontinuität und Wandel der deutschen Geschichte seit der Geburt Adenauers aus. Angelehnt an seine erfolgreiche Publikation „Eine kurze Geschichte der Gegenwart“ konnte er eindringlich zeigen, dass manche durch heutige technische und wirtschaftliche Umbrüche ausgelöste Ängste und Zukunftssorgen ihre Entsprechung in der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert hatten. Eine weitere historische Kontinuität ist die nach 100 Jahren und zwei vor allem für Deutschland verheerenden Weltkriegen wiedererlangte politische und wirtschaftliche Stärke Deutschlands in Europa. Sie löst eine von Rödder so genannte „Wahrnehmungsfalle“ aus, in der die Deutschen das als ihr gutes Recht sehen, was andere Nationen in Europa kritischer beurteilen, und ein Ausgleich gefunden werden muss. Zuletzt verwies er auf die beständige Veränderung politischer und gesellschaftlicher Perspektiven und warnte vor einer „Kultur der Unbedingtheit“, die sich nicht den Chancen der neuen Situation öffnet.

Dies gab Ministerpräsident a.D. Prof. Dr. Jürgen Rüttgers die Gelegenheit, in seinem Schlusswort das christliche Menschenbild und seine gesunde Balance von Realismus und Überzeugung als den Kern des Denkens und Wirkens von Konrad Adenauer zu würdigen. Gegen den „technokratisch-pragmatischen Zeitgeist“ und die „Wertevergessenheit“ in Europa setzte er die Identität der Christlichen Demokratie aus dem Geiste Adenauers und rundete damit diesen nachdenklichen Nachmittag zu einem Fazit und einer Handlungsmaxime ab.

Nicht nur in Bonn erinnerte die Stiftung an Konrad Adenauer. Auch in Berlin und in Potsdam fanden anlässlich des Jubiläums Gedenkveranstaltungen statt.

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