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Présentations & compte-rendus

Drogengesetze im Libanon

Youth Forum

Am Samstag, den 26. November 2016, fand der letzte von drei Workshops des Forums für junge Politik, der von der KAS in Zusammenarbeit mit 'Masar' organisiert wurde, statt. Junge Menschen von verschiedenen Parteien und Organisationen haben ihre Vorschläge zur Prävention von Drogenmissbrauch vorgestellt und diskutiert. Aufgeteilt in zwei Arbeitsgruppen haben sie Verbesserungsvorschläge für Drogengesetzte ausgearbeitet und evaluiert. Ziel des Workshops war es, die Jugend zu motivieren sich aktiv am politischen Leben durch selbst ausgewählte Themen zu beteiligen.

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Das Forum für junge Politik (Youth Forum for Youth Policy) hat es sich zum Ziel gesetzt, als Plattform für die Koordination von jungen politisch Engagierten mit verschiedenen Hintergründen, wie zum Beispiel von Nichtregierungsorganisationen oder politischen Parteien, zu dienen. Ihre Arbeit ist geprägt durch Vielfältigkeit und einem gemeinsamen miteinander. Das Forum soll als Schnittstelle für offenen Diskurs und Analyse von übergeordneten nationalen Fragestellungen dienen. Darüber hinaus fördert das Forum die Beteiligung der Jugend vor allem im öffentlichen Diskurs im Libanon, indem sie Vorschläge und Forderungen direkt an die Medien und zuständigen Institutionen richten. Auf Wunsch der Mitglieder des Forums für junge Politik wurde in diesem Workshop das Drogengesetzt des Libanons intensiv diskutiert.

In ihrer Eröffnungsrede hat Hana Nasser, Büroleiterin der Konrad-Adenauer-Stiftung im Libanon, die Teilnehmer begrüßt und die Bedeutung von effektiver Partizipation der Jugend als wichtigen Grundbaustein der Demokratie hervorgehoben. Des Weiteren hat Hana Nasser betont, dass mehr als nur Haftstrafen und juristische Strafverfolgung nötig seien, um eine adäquate Antwort auf Drogenabhängigkeit liefern zu können. Sie hat sich dafür ausgesprochen, dass man größeren Wert auf alternative Behandlungsmethoden und Reintegrationsmaßnahmen legen sollte.

Darauf folgte eine Präsentation von Sandy Mteirek, von der Vereinigung ‚Skoun‘. Sie hat bekräftigt, dass die praktische Ausführung des relativ modern gestalteten Drogengesetzes im Libanon (1998), nach wie vor große Lücken vorweist, wie zum Beispiel die Nichtbeachtung des Rechts auf medizinische Behandlung. Anstelle dessen werden Gefängnisstrafen bevorzugt, die junge Leute in die Perspektivlosigkeit führen können. Schwer überbrückbare Hürden warten auf die Jugendlichen in deren Zukunft, insbesondere große Probleme auf dem Arbeitsmarkt erschweren eine erfolgreiche Reintegration ins normale Alltagsleben. Bisherige Modelle zur Bekämpfung von Drogenabhängigkeit waren nur bedingt erfolgreich, wie zum Beispiel das libanesische Sucht-Kommittee (addiction committee), das zentral organisiert ist und bisher nur in Beirut arbeitet. Zudem sind die meisten Abhängigen und deren Familien nicht gut über die existierenden Drogengesetze und die Rechte der Abhängigen informiert, was zur Folge hat, dass oftmals deren Verletzung während des Arrests oder der Befragung nicht geahndet wird.

Sandy Mteirek hat in den Empfehlungen der Vereinigung ‚Skoun‘ hervorbergehoben, dass das Gesundheits-, Sozial- und Bildungsministerium ihre Aufklärungsbemühungen der Bevölkerung stärken müssen, eine engere Kooperation betreiben sollten und das Sucht-Komitee flächendeckend und Libanon-weit agieren sollten. In Bezug auf das Drogengesetz von 1998 wurde eine Modernisierung des Gesetzes empfohlen, welche neue Behandlungsmethoden fördert und klar formulierte Definitionen, Regelungen und Rechte beinhaltet.

Schließlich informierte Sandy Mteirek das Publikum über einen aktuellen Gesetzesentwurf im Parlament und motivierte die Jugendlichen, sich dafür stark zu machen, sodass eine erfolgreiche Änderung in der Legislative stattfinden kann.

Nach der Präsentation haben die Jugendlichen in zwei Arbeitsgruppen Vorschläge für eine erfolgreiche Prävention von jugendlichem Drogenmissbrauch im Libanon erarbeitet und diskutiert. Die Empfehlungen werden durch zivilgesellschaftliche Organisationen vorgetragen und enthalten folgende Anregungen für die Arbeit in der Prävention von Drogenmissbrauch:

  • Die Rolle der politischen Parteien und ihrer Jugendorganisationen in der Aufklärung stärken
  • In Schulen eine erhöhte Aufmerksamkeit schaffen und vermehrt Gesprächsrunden halten
  • Die Medien stärker in die Verantwortung der Aufklärung einbeziehen
  • Unterscheidung in der Terminologie vom Drogenkonsumenten, Abhängigen, Anstiftern und Dealern
  • Die Notwendigkeit für langfristige und nachhalte Eingliederung ehemaliger Konsumenten in der Gesellschaft verdeutlichen
  • Die Förderung von öffentlichen Projekten, wie zum Beispiel soziale Treffpunkte für Jugendliche
Abschließend wurde eine Stellungnahme mit diesen Empfehlungen vorbereitet und, sobald alle teilnehmenden Organisationen zustimmen, wird diese Stellungnahme an allen zuständigen Ministerien und an Nachrichtenagenturen weitergeleitet.

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