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Der deutsche Sozialstaat steckt in einer tiefen Krise. Die Netze sozialer Sicherung lassen sich nicht mehr finanzieren; sie geben vielfach falsche Anreize und ihre Verwaltung ist zu bürokratisch geworden. Darüber herrscht Konsens und doch ist Abhilfe nicht in Sicht: Die Debatten über notwendige Reformen sind inzwischen zur ermüdenden Routine geworden. Auch weil sinnvolle Vorschläge auf der Suche nach Kompromissen nicht selten zerredet werden.

In der gegenwärtigen Situation ist mehr erforderlich als nur oberflächliche Korrekturen. Notwendig ist ein Bewusstseinswandel und eine tiefgreifende Diskussion im Geiste der Gründer der Bundesrepublik Deutschland. Wenn sich unser Land unter den Bedingungen der Globalisierung der demographischen Entwicklung und unter den Bedingungen eines veränderten Arbeits- und Erwerbslebens im internationalen Wettbewerb behaupten will, ist ein nachhaltiger Bewusstseinswandel unumgänglich. Die Menschen werden sich allerdings nur dann für die Bürgergesellschaft begeistern, wenn ihnen deutlich ist, wie sehr sie damit in ihrem eigenen Interesse handeln, und wenn sie Rahmenbedingungen vorfinden, die ihnen bürgerschaftliches Engagement ermöglichen. Dazu gehört Steuerabbau, eine Vereinfachung des Steuersystems, ein Abbau der Bürokratie, eine Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung und anderes mehr.

Notwendig ist für diesen Bewusstseinswandel und die Schaffung angemessener Rahmenbedingungen vor allem Nachhaltigkeit. Die Bürgergesellschaft wird nicht durch kurzlebige und kurzatmige Initiativen, sondern nur durch langfristiges „Bohren dicker Bretter“ vorangebracht. Deshalb befasst sich die Konrad-Adenauer-Stiftung als „Agent für den Wandel“ noch stärker als bisher mit dem „Projekt Bürgergesellschaft“.

Mit dieser Internetseite will die Konrad-Adenauer-Stiftung nicht nur ihr umfangreiches Arbeitsprogramm vorstellen, sondern zugleich Grundbegriffe einer aktiven Bürgergesellschaft klären und auf die zahlreichen Veranstaltungen hinweisen, die die Stiftung in ganz Deutschland anbietet. Wir zeigen Verbindungen auf zu anderen Initiativen, wir weisen auf den Beitrag christdemokratischer Bewegungen zur Entwicklung der Sozialgesetzgebung hin, wir geben Literaturhinweise.

Im Zentrum dieses Webangebotes steht das Grundsatzpapier „Aufbruch in die Bürgergesellschaft. Weniger Staat, mehr Eigenverantwortung.“ Dieses Plädoyer für eine aktive Bürgergesellschaft wurde durch das Kuratorium der Stiftung erarbeitet, das von Bundespräsident a.D. Prof. Dr. Roman Herzog geleitet wird. Mit diesem Papier verbinden wir konkrete Projekte der Konrad-Adenauer-Stiftung, mit denen wir bei den Entscheidern, aber auch direkt vor Ort dauerhafte Akzente setzen wollen.

Ich wünsche, mir dass unser Programm für eine aktive Bürgergesellschaft bei Ihnen Interesse findet. Diskutieren Sie mit uns, nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Vor allem aber: Helfen Sie mit beim Aufbau einer aktiven Bürgergesellschaft, denn wenn wir etwas ändern wollen, können viele, müssen sich viele dafür engagieren!

Wilhelm Staudacher

Generalsekretär Konrad-Adenauer-Stiftung

Weitere Informationen:

http://www.kas.de/stiftung/leitprojekte/buergergesellschaft/1082_webseite.html