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„Brain Drain“ oder Chance für Italien?

di Patricia Liberatore, Katja Christina Plate

Diskussionsrunde der Konrad-Adenauer-Stiftung mit dem Sächsische Ministerpräsident Stansilaw Tillich, 19.04.2012

Am 19. April 2012 diskutierte der Sächsische Ministerpräsident Stansilaw Tillich gemeinsam mit Vertretern des DAAD und des Goethe-Instituts, einem italienischen Wirtschaftsprofessor, einer Vertreterin des italienischen Bildungsministeriums, Repräsentanten von Think Tanks und Forschungsinstituten sowie italienische Studenten und Doktoranden im Auslandsbüro Italien der Konrad-Adenauer-Stiftung über die Berufs- und Zukunftschancen der jungen Generation in Italien.

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Die Jugendarbeitslosigkeit in Italien lag im April 2012 bei 36% - einen vorläufigen traurigen Höchststand. In einzelnen Kommunen liegt die Quote sogar noch deutlich höher. Parallel zu diesem Phänomen steigt die Anzahl gut ausgebildeter italienischer Akademiker, die das Land verlassen, stetig an. Ein Problem oder eine Chance für Italien? Dieser Frage widmete sich die Diskussionsrunde am 19. April 2012.

Warum gestaltet sich der Eintritt in den Arbeitsmarkt für junge Italiener so schwierig? Wirtschaftsprofessor Pietro Reichlin von der Universität LUISS sah die Gründe dafür vor allem in den strukturellen Schwächen der italienischen Wirtschaft, mangelnder internationaler Konkurrenzfähigkeit aufgrund eines Investitionsrückstandes bei neuen Technologien, einem unflexiblen Arbeitsmarkt und einer fehlenden Fachausbildung junger Arbeitskräfte, wie sie z.B. durch das deutsche duale Ausbildungsmodell gewährleistet wird.

Bezüglich des Phänomens „Brain Drain“ zeigten sich die anwesenden Diskutanten aber zuversichtlich: Die tatsächliche Anzahl der Italiener, die aus beruflichen Gründen ins Ausland geht, sei mit 27.000 pro Jahr in Relation zur Einwohnerzahl in Italien eher gering. Zum Vergleich verwies Ministerpräsident Tillich darauf, dass in Sachsen Anfang der 1990er Jahren monatlich 20.000 Einwohner abgewandert seien - und das bei einer Einwohnerzahl von 5 Millionen. Aufgrund verstärkten Standortmarketings, insbesondere für Wissenschaft und Forschung, hat sich die Situation heute nicht nur stabi-lisiert sondern umgekehrt. Während es in den 1990er Jahren zehn Anwärter auf einen Ausbildungsplatz gab, stehen heute zehn Ausbildungsplätze für einen Bewerber zur Verfügung.

Die Vertreter der deutschen Kulturinstitute sahen in der Abwanderung junger Akademiker sogar eine Chance für Italien: Gut ausgebildete Akademiker qualifizieren sich im Ausland weiter und kommen dann mit neuen Ansätzen zurück. Ein enormes Zukunftspotential für Italien. Auch Alessandra Augusto vom italienischen Bildungsministerium äußerte sich optimistisch. Schließlich sei die erhöhte Mobilität der Europäer innerhalb der EU eine gewollte Folge der Politik. Auch wenn der Blick der jungen Gesprächsteilnehmern auf ihre persönlichen Berufspektiven in Italien weniger positiv ausfiel, entscheiden sich doch tatsächlich viele Italiener nach einer geraumen Zeit im Ausland, wieder nach Hause zurückzukehren. Ihre Chancen auf Arbeit, stehen dann zumindest besser.

Lesen Sie mehr Erfahrungen von jungen Italienern im Ausland auf unserem Blog „Aquädukt“ unter dem Stichwort „Fuga dei cervelli“: http://www.kas-aquaedukt.de

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Caroline Kanter

Portrait von Caroline Kanter

Stellv. Leiterin der Hauptabteilung Europäische und Internationale Zusammenarbeit

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