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Duale Ausbildung in Italien: "Wir sind startklar"

di Patricia Liberatore

Prof. Dr. Wolfgang Schuster vom 15.-16. Dezember 2014 in Rom

In Italien ist das System der Dualen Berufsausbildung bereits bekannt und wird häufig diskutiert – theoretisch. Was die landesweite praktische Umsetzung angeht hakt es bislang unter anderem an Kompetenzfragen, langen Bearbeitungszeiten seitens der Ministerien und der Frage der Finanzierung.

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Das Auslandsbüro der Konrad-Adenauer-Stiftung in Italien organisierte am 15. Dezember 2014ein Rundtischgespräch zum Thema „Duale Ausbildungsmodelle in Italien“. An dem Gespräch beteiligten sich neben Herrn Prof. Dr. Wolfgang Schuster, ehemaliger Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart, ausgewählte Vertreter aus Politik und Wirtschaft. In seiner Funktion als Präsident der European Foundation for Education (EFE) verfolgt Schuster die Förderung von Bildung insbesondere für junge Menschen.

Angesichts der hohen Jugendarbeitslosigkeit in vielen südeuropäischen Ländern, stellt das deutsche Modell der Dualen Ausbildung eine solide Basis, um zum einen die Wirtschaft zu stärken und gleichzeitig jungen Menschen den Einstieg in den Beruf zu erleichtern. Dabei, so Schuster, „könne Deutschland mit seiner 40-jährigen Erfahrung mit der Dualen Berufsausbildung hilfreiche Unterstützung bieten.“ Mit seinem Vorschlag einige Pilotprojekte nach dem deutschen Vorbild der Berufsakademien zu starten, stieß Schuster bei den italienischen Gesprächspartnern grundsätzlich auf Interesse.

„Das Thema ist Programm der Regierung Renzi“, so Simona Malpezzi, Abgeordnete der Partito Democratico (PD). „Die in Frage kommenden Schulen seien – zumindest in der Lombardei – bereits startbereit“. Wenn es bislang noch hakt, dann hat dies mit der Anerkennung der Titel zu tun, so Malpezzi weiter.

In der Tat gibt es italienweit bereits mehrere einzelne Projekte, die eine Art Duale Ausbildung anbieten. Diese werden u.a. von den italienischen Unternehmen wie Finmeccanica oder beispielsweise ENEL angeboten.

Vittoria Chianese von ENEL präsentierte deren unternehmensinternes Projekt, bei dem insgesamt an die 150 junge Menschen eine 36-monatige – zu gleichen Teilen schulische und innerbetriebliche - Ausbildung durchlaufen. Dass die Umsetzung so gut funktioniert, sei u.a. auf die 100% Eigenfinanzierung durch ENEL zurückzuführen. Dennoch, so Chianese weiter, müsse sie das Projekt auch innerhalb des Unternehmens immer wieder aufs Neue verteidigen.

„Kulturelle Unterschiede dürfen bei den Problemen der Umsetzung nicht unter-schätzt werden“, so Laura Garavini (PD), die Vorsitzende der interparlamentarischen deutsch-italienischen Gruppe in der Abgeordnetenkammer.

„Natürlich geht es nicht darum, das deutsche Modell eins zu eins in Italien anzupassen“, so Schuster. „Bestehende Strukturen müssen aufgegriffen werden, die Ausbildungen auf regionale Bedürfnisse angepasst werden“. In diesem Rahmen stellte Schuster die deutsche Expertise und Unterstützung bei der Umsetzung zur Verfügung und wiederholte sein an die Italiener gerichtetes Motto: „Kopiert und macht es besser!“

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