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Flüchtlingsproblematik in Italien: Herausforderungen auf lokaler Ebene am Beispiel Roms

di Patricia Liberatore

Das siebte Treffen der "Deutsch-Italienischen Jungen Gruppe"

Bereits zum siebten Mal traf sich die „Deutsch-Italienische Junge Gruppe“ des Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Italien, um sich zu aktuellen gesellschaftspolitischen Themen auszutauschen. Angesichts der andauernden Brisanz der Flüchtlingsproblematik wird sich die Gruppe in diesem Jahr gleich zweimal – einmal in Italien und einmal in Deutschland - mit dem Thema beschäftigen. Vom 4.-6. März verschafften sich die Teilnehmer einen Einblick in die Herausforderungen und den Umgang mit Immigranten auf lokaler Ebene am Beispiel der italienischen Hauptstadt.

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Als Einstieg wurde im Rahmen eines Rundtischgesprächs der Hauptaspekt angesprochen, der immer wieder im Vordergrund des öffentlichen Interesses steht: Die Last der Erstaufnahme durch die italienischen Behörden. Die Ausgangssituationen in Deutschland und in Italien sind sehr unterschiedlich: Deutschland besitzt im Vergleich zu Italien keine europäischen Außengrenzen. Durch die Dublin-Regelung ist Italien aber als erster Ankunftsort zur Registrierung und Aufnahme der Flüchtlinge, sowie zur Durchführung des Asylverfahrens verpflichtet.

Im Fokus des Seminars standen aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze – vor allem auf kommunaler Ebene - angesichts der andauernden und steigenden Einwanderungszahlen nach Italien.

Was passiert, wenn Flüchtlinge italienisches Festland erreicht haben? Wie werden Boots-flüchtlinge empfangen? Wie sind die Aufnahmezentren in Italien organisiert? Und wie viele Flüchtlinge durchlaufen ein Asylverfahren oder reisen weiter in ein nordeuropäisches Mitgliedsland?

Während des Seminars traf die Gruppe mit Experten des italienischen Innenministeriums, der Internationalen Organisation für Migration (IOM), der Wissenschaft, sowie verschiedener NGOs zusammen, die sich mit der Flüchtlingsproblematik beschäftigen.

Italien erlebt derzeit eine neue Dimension: Das ehemalige Transitland wird selbst zum Aufnahmeland. So wurden im Jahr 2013 22.000 Flüchtlinge in italienischen Einrichtungen aufgenommen, doch im vergangenen Jahr stieg ihre Zahl bereits auf 66.000 an (Quelle: Italienisches Innenministerium).

Um sich ein genaueres Bild über die Situation der Betroffenen zu machen, besuchte die „Deutsch-Italienische Junge Gruppe“ eine Einrichtung für Flüchtlinge in einem Außenbezirk Roms und sprach mit Mitarbeitern und Bewohnern über die tägliche Arbeit. Das Aufnahmezentrum SPRAR - Sistema di protezione per richiedenti asilo e rifugiati (dt.: Schutzeinrichtung für Asylsuchende und Flüchtlinge) – wird auf lokaler Ebene von Kirchen, Gemeinden und ihren Mitgliedern getragen. Es gilt als Modell für eine erfolgreiche Kooperation von Staat und lokalen Akteuren.

Die Herausforderung der Betreiber vor Ort betrifft zum einen den Umgang mit den seelischen Bedürfnissen und den Fluchterlebnissen der Bewohner. Auf der anderen Seite sind die Akteure auf lokaler Ebene der Schwierigkeit ausgesetzt - mit Blick auf die wirtschaftliche Situation in Italien - die Notwendigkeit und Finanzierung der Einrichtungen den italienischen Bürgern zu erklären.

Zum Abschluss des Seminars warb Nadan Petrovic, Berater des italienischen Innenministeriums, für ein einheitliches italienisches und vom Staat kontrolliertes Aufnahmesystem.

Das Seminar griff wichtige Punkte der italienischen Einwanderungs-, Asyl- und Flüchtlingspolitik auf und verschaffte den Teilnehmern einen guten Überblick über die Situation auf lokaler Ebene. Das Folgetreffen in Deutschland wird vom 10.-12. Juni in Hamburg stattfinden und das Thema aus der deutschen Sicht- und Herangehensweise beleuchten.

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