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Workshop: Demokratie in den Ländern des Mittelmeerraums

di Patricia Liberatore

Eine Sommerschule der Konrad-Adenauer-stiftung in Zusammenarbeit mit IASEM ( Istituto Alti Studi Euro Mediterranei)

Wie sehen die Demokratiekonzeptionen der Länder des Mittelmeerraums aus? Mit diesem Thema beschäftigte sich das Auslandsbüro Rom der Konrad-Adenauer-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Istituto Alti Studi Euro Mediterranei (IASEM), im Rahmen einer Sommerschule vom 16.-22. Juli 2012 in Ostuni, Italien. Unter den Teilnehmern am Workshop waren junge Wissenschaftler, Studenten und Berufstätige aus Ägypten, Libanon, Israel, Marokko, Spanien und Italien.

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Eines stand schnell zu Beginn des Workshops fest: Der Demokratiebegriff ist sehr komplex und unterscheidet sich je nach Herkunft, Tradition, Religion, Kultur und dem persönlichem Hintergrund. Die insgesamt elf Teilnehmer der Sommerschule hatten bereits vor dem Treffen in Ostuni Thesenpapiere zu den Demokratiekonzeptionen im jeweiligen Heimatland verfasst. Ziel des Workshops war es nun, die eingereichten Thesenpapiere der Teilnehmer von diesen selbst vorstellen zu lassen und diese gemeinsam zu diskutieren. Moderiert und fachlich unterstützt wurde der Workshop von Professoren, Journalisten und Botschaftern.

Engagierte Diskussionen

In Ägypten läge es mehr im allgemeinen Interesse nach vorne zu schauen und die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung des Landes voranzutreiben, als die Frage zu diskutieren, ob und inwiefern eine muslimische Partei Einfluss auf den Demokratieprozess im Lande hat, so Dina Talaat, Wirtschaftswissenschaftlerin im Ministerium für Internationale Beziehungen in Ägypten. Der Libanon hingegen ist zwar offiziell eine Demokratie, allerdings sei die innenpolitische Lage des Landes aufgrund seiner 18 offiziellen Konfessionen sehr komplex und instabil, so Rouba El Helou, die als freie Journalistin für mehrere Zeitungen im Libanon schreibt. Im Nahen Osten ist Israel das einzige Land, das seit seiner Gründung im Jahr 1948 die Demokratie als Staatsform hat. Dennoch, so Hannah Moscovitz, Doktorandin an der Ben-Gurion Universität in Negev, sei Israel mit dem Kriterium der durch das Jüdisch-Sein bestimmten Staatszugehörigkeit, höchstens eine ethnische Demokratie.

Europäische Demokratien dürfen sich nicht auf ihrem Status ausruhen. Denn, so Emilio Sáenz-Francés San Baldomero, Dozent für Geschichte an der Comillas Pontifical University in Madrid, Demokratie benötigt die aktive Teilnahme jedes Einzelnen. Gerade im Falle von etablierten Demokratien wie den europäischen, bestünde die Gefahr der Politikverdrossenheit und Desinteresse. Im speziellen Fall Italiens, sei die Tatsache einer derzeit technischen Regierung aus de-mokratietheoretischer Sicht problematisch, so die allgemeine Meinung der italienischen Teilnehmer.

Mehr zum Thema, sowie Interviews mit den Teilnehmern erfahren Sie auf unserem Blog „Aquädukt“ unter dem Stichwort „Democracy in the Mediterranean“.

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Caroline Kanter

Portrait von Caroline Kanter

Stellv. Leiterin der Hauptabteilung Europäische und Internationale Zusammenarbeit

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